Worte von Christof Starke für den Friedenskreis Halle e.V. zur Eröffnung der Kundgebung und der Aktionsstände zum Weltfriedenstag/Antikriegstag am 1.9.2022
Heute vor 83 Jahren, am 1. September 1939, begann mit dem Überfall der deutschen Wehrmacht auf Polen der 2. Weltkrieg. 83 Jahre ist dies jetzt schon her - eine ganze menschliche Lebensspanne. Doch kann und darf dieser faschistische Überfall auf unser Nachbarland nicht vergessen werden. Es war der Beginn von 6 Jahren mit unermesslichem Leid, körperlicher und seelischer Verletzung, materieller Zerstörung und millionenfachem Tod. Daran muss weiter erinnert werden. Auch wir nachfolgenden Generationen müssen uns der Frage nach der Schuld, der Verantwortung für die Folgen und den Schlussfolgerungen, die sich daraus ergeben stellen.
Seit 1959 gehen daher Gewerkschaften und Friedensgruppen unter dem Motto „Nie wieder Krieg, nie wieder Faschismus!“ jährlich am 1. September auf die Straßen und Plätze. So auch heute hier in Halle und in vielen anderen Orten bundesweit.
Seit diesem Jahr herrscht wieder Krieg in Europa durch den Angriff der russischen Armee auf die Ukraine am 24.2.2022. Keine 1000 km von Halle entfernt sind Menschen wieder vor der Gewalt auf der Flucht, es werden Tausende Menschen verletzt, traumatisiert und getötet. Aktuell ist kein Ende des Krieges absehbar. Im Gegenteil, die Gefahr der weiteren Eskalation und Ausweitung ist nach wie vor groß. Die Antikriegsbewegung und demokratische Zivilgesellschaft in Russland wird hart verfolgt und es gibt wenig Hoffnung auf politische Veränderungen. Es sind keine Signale zur Bereitschaft für einen Waffenstillstand, der ein erster Schritt auf dem Weg zum Frieden wäre, erkennbar.