Dritter Dreimonatsbericht Florian Herm
Es ist erhellend wie ich meinen Lebensraum entdecken kann, wenn ich mal aus einer anderen Perspektive schaue.
Seit schon ziemlich langer Zeit lebe ich jetzt schon in Dresden. Ich kenne die Straßen, die ich jeden Tag mit dem Fahrrad, zu Fuß oder mit dem Öffi benutze. Aber genauso wie sie mir vertraut sind, genauso gibt es auch Stellen, die mir bisher noch unbekannt waren - besondere Ecken, von deren Existenz ich bis vor kurzem gar nichts wusste. Nicht, dass ich sie nicht gesehen hätte. Sie sind mir bloß nicht aufgefallen.
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Ich denke, das liegt an der Art und Weise, wie ich beobachte und an meinem Erfahrungshintergrund, der bestimmt, was ich für wichtig halte. Hätte ich nicht das letzte Halbe Jahr in einem Permakulturprojekt wie in Boževce verbracht, wäre mir zum Beispiel die Gärtnerei zwei Straßen weiter gar nicht so sehr aufgefallen. Sicher, ich wusste, dass sie existiert. Aber sie interessierte mich nicht besonders, bevor ich nach ihr gesucht habe. Nach meiner Rückkehr aus dem Kosovo im März diesen Jahres fühlte ich mich dazu verleitet, nach Plätzen zum Gärtnern und vielleicht sogar etwas mit Bezug zur Permakultur in Dresden zu suchen. Anstatt mithilfe von Google-Standorten durchs World Wide Web zu stromern, habe ich mich erinnert, was ich einige Monate zuvor gesehen hatte.
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