Berliner Erklärung – In Verteidigung der Migrationsgesellschaft


Wir als Friedenskreis Halle e.V. haben die "Berliner Erklärung - In Verteidigung der Migrationsgesellschaft" unterzeichnet, die durch "Transforming Solidarities" auf der Konferenz "Solidarität in der Migrationsgesellschaft" initiiert wurde.

»Mit zunehmender Fassungslosigkeit verfolgen wir die anhaltende Infragestellung des Rechts auf Asyl in den letzten Wochen und Monaten.
Die pauschale Diffamierung von Schutzsuchenden hat die Grenze zur Menschenverachtung überschritten. Nun gilt es, in Verteidigung der Migrationsgesellschaft aufzustehen und zu widersprechen.«

»Aus diesem Grund sagen wir klar und deutlich: Migration ist nicht das Problem. Das Problem ist nicht, dass wir in einer Einwanderungsgesellschaft leben. Migration hat eine Geschichte, eine Gegenwart und eine Zukunft.«

Das Problem ist die Skandalisierung der Migration. Das Problem ist, dass der aggressive und einseitige Diskurs über die vermeintliche Überforderung der Gesellschaft durch Migration von den strukturellen Bedingungen und historischen Entwicklungen ablenken soll, die die gegenwärtige Polykrise bedingen. Das Problem ist, dass Migration instrumentalisiert wird, um die Gesellschaft zu spalten. Dies forciert die derzeit erlebbare Zuspitzung gesellschaftlicher Debatten und die Überlagerung von Solidarität durch Hass.

Migration und Einwanderungsgesellschaft sind nicht verantwortlich für die prekäre Lage des Gemeinwohls in Deutschland und Europa. Migration und Einwanderungsgesellschaft verweisen aber erneut und verschärft darauf, dass die großen Herausforderungen dieses Jahrhunderts globale Herausforderungen sind.

Dies ist die Herausforderung, vor der wir heute stehen: Die Migrationsgesellschaft verteidigen und unsere geteilte Welt neu erfinden.«

Die gesamte Erklärung:

https://transsol.net/berliner-erklaerung

In English: https://transsol.net/berlin-declaration

Die Erklärung kann hier unterzeichnet werden.

 

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Rückblick auf das Gedenken zum vierten Jahrestag des Halle-Anschlags der Soligruppe 9. Oktober

Bild: Flora Lukas

Tief berührt und aufgewühlt haben wir den vierten Jahrestag des antisemitischen, rassistischen und antifeministischen Anschlags in Halle und Wiedersdorf hinter uns gelassen.
Denn: Jahrestage enden, die gesellschaftlichen Ursachen antisemitischer und rassistischer Gewalt und ihre individuellen Folgen aber nicht.

Wir haben gemeinsam im TEKİEZ gekocht, und einen Raum der Stärkung und des Rückzugs für Überlebende und Angehörige, die uns aus vielen Städten besucht haben, vorbereitet.
Wichtig war auch dieses Jahr, dass Talya Feldman wieder das Schaufenster mit großformatigen Gemälden bemalt hat - so kommen die Namen der Opfer in jedes Pressefoto von unserem Laden.
Selbstbestimmt sollte unser Gedenken sein, und solidarisch. Deshalb sind wir mittags zum Gedenken an der Synagoge gegangen, nachmittags auf Einladung von Karsten Lissau, dem Vater von Kevin Schwarze, zum Gedenken im Stadion, und abends zum städtischen Gedenken auf dem Markt.

Bild: Flora Lukas

In diesem Jahr konnten wir zum ersten Mal bei dem Gedenken vor dem TEKİEZ auch mehr über Jana L. und Kevin Schwarze erfahren: durch die Worte von Karsten Lissau, Kevin Schwarzes Vater, und den Gesang des Chors Missklang, in dem Jana L. viele Jahre gesungen hat. Es war ein Raum des Zuhörens, Überlebende des Halle-Anschlags sprachen, ebenso wie Überlebende und Angehörige von Opfern weiterer rechter Anschläge.

Der Tag stand unter dem Schatten des antisemitischen Angriffs der Hamas auf jüdische Orte nahe des Gaza-Streifens und dem beginnenden Krieg. Umso tiefer berührt hat uns die Solidarität, die uns aus vielen Städten erreicht hat. Viele haben uns besucht: die "Initiative München erinnern!", die "Initiative 19. Feburar Hanau", das Bündnis "Tag der Solidarität" aus Dortmund, die "Initiative zur Aufklärung des Mordes an Burak Bektaş", die "Initiative 12. August", oder haben uns Audiobotschaften geschickt: die "Semra Ertan Initiative", der Freundeskreis "Reclaim and Remember", Sibel, Yasmani Torriente Guerra, Semiya Şimşek, Gamze Kubaşık.

Unsere Kundgebung ist vorbei, doch die schöne Gesellschaft noch nicht da.
Jeden Tag: erinnern, kämpfen, verändern.

Presseinformation       
Halle (Saale),  29.08.2023

Kundgebung und Aktionsstände anlässlich des Weltfriedenstags am 1.9. 2023 auf dem Marktplatz in Halle (Saale)

Anlässlich des Weltfriedenstags bzw. Antikriegtags laden mehrere Organisationen für den 1.September 2023 in Halle von 16.00 bis 19.00 Uhr Uhr auf dem Marktplatz zu einer Kundgebung und Aktionsständen ein.

Dem Friedenskreis Halle als einer der Organisatoren ist es an diesem Tag wichtig, an den Beginn des durch den Überfall der deutschen  Wehrmacht auf Polen 1939 ausgelösten 2. Weltkrieg zu erinnern. Gleichzeitig soll auf die aktuell über 30 gewaltsamen Konflikte und Kriege in der Welt aufmerksam gemacht werden. Seit dem 24. Februar 2022 steht der russische Angriffskrieg auf die Ukraine im Fokus der Aufmerksamkeit. Die betroffenen Menschen in der Ukraine sowie in allen anderen Regionen, in denen Kriege oder gewaltsame Konflikte stattfinden, brauchen unsere konkrete Hilfe und Solidarität. Angesichts der weltweiten Gewalt sind politische  Bemühungen zur Beendigung der Kriege und Krisen gefordert. Die ausschließlichen Investitionen in Rüstung und Militär stehen dem entgegen. Der Friedenskreis Halle spricht sich für die Stärkung von ziviler Konfliktbearbeitung und die Unterstützung jeweiliger lokaler  Friedensansätze sowie für verstärkte internationale Diplomatie aus.

Die geteilten  Anliegen der Veranstalter:innen des Weltfriedenstags in Halle sind in einer gemeinsamen Erklärung zusammengefasst:
https://www.friedenskreis-halle.de/ueber-uns/meldungen-2/2569-weltfriedenstag-01-09-23.html.

Für die Richtigkeit und weitere Informationen:
Friedenskreis Halle e.V.
Große Klausstr. 11
06108 Halle (Saale)
Tel: 0345-279 807-10
Fax: 0345 – 279 807-11
Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
www.friedenskreis-halle.de
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„Halle für alle“ – Teilhabe für (H)alle und Weltoffen.Solidarisch.Dialogisch am 02.09. beim Neustadtfest

Am Samstag, den 2. September ist es wieder soweit: das Neustadtfest. Wir möchten Sie und euch herzlich dazu einladen. Von 14-19 Uhr gibt es ein vielfältiges Programm zu entdecken!

Eine Besonderheit in diesem Jahr ist die Kampagne „Halle für alle“ der Projekte im Rahmen des Programms Weltoffen.Solidarisch.Dialogisch: Insgesamt 12 WSD-Träger aus fünf ostdeutschen Bundesländern werden mit eigenen global-lokalen Beiträgen rund um die Sustainable Development Goals am großen Straßenfest teilnehmen. Es gibt Aktivitäten für junge Menschen und ihre Familien, Musik sowie sowie eine Podiumsdiskussion zum Thema "Frieden, Gerechtigkeit und starke Institutionen".
Der Friedenskreis Halle e.V. wird mit dem Projekt „Teilhabe für (H)alle“ über die Angebote des Projekts informieren und gemeinsam mit den Besucher*innen Buttons selbst gestalten.

Kommt gerne vorbei und mach mit! Ob alleine, mit der Familie, Freund*innen, Nachbar*innen, Mitschüler*innen oder Kolleg*innen – jede*r von Jung bis Alt ist herzlich willkommen, mitzumachen!

Gemeinsam für eine weltoffene und global verantwortliche Gesellschaft!

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Kunstausstellung zur Interkulturellen Woche 2023: Vorbeziehende Gesichter

Menschen gehen, fliehen, sterben. Es bleibt die unvergängliche Erinnerung an ihre Gesichter, ihre Geschichten.

Künstler*innen: Abir Tawakalna, Hussein Ahmad, Hadaya Dahrouj, Yasar Hajou

Im Rahmen der interkulturellen Woche organisiert das Team von „Teilhabe für (H)alle“ in Kooperation mit dem DLZ Integration der Stadt Halle in diesem Jahr eine ganz besondere Ausstellung.
Ganz nach dem Motto „Neue Räume“ werden vom 23. bis zum 30. September 2023 ausgewählte Kunstwerke syrischer Künstler*innen aus Halle zum ersten Mal im Rathaus zu sehen sein.



Bericht von der Veranstaltung zur Migrationspolitik

Vor wenigen Tagen haben sich die EU-Staaten darauf geeinigt, das Asylrecht frontal anzugreifen. Wenn ihre Pläne umgesetzt werden, werden Menschen auf der Flucht als erstes an den EU-Außengrenzen eingesperrt, wenn sie einen Asylantrag stellen wollen. Klingt verrückt, ist aber die Idee. Viele Menschen haben dann außerdem kaum noch Chancen auf eine genaue Überprüfung ihrer Anträge.

Am Montag, den 12.05. haben wir diese Entwicklungen mit drei Expert*innen diskutiert. Mariya Kargar, Boniface Mabanza und Laura Lambert haben uns erklärt, warum eine "Steuerung" von Migration, wie sie sich die Bundesregierung und die EU vorstellen, so nicht funktionieren wird. Und wichtiger noch: Warum sie nicht unserer Verantwortung in dieser ungleichen Welt gerecht wird.

Wir entschuldigen uns, dass wir die Veranstaltung aus technischen Gründen nicht übertragen konnten und bedanken uns bei allen Beteiligten. Wir hoffen, dass Mariya Kargas Worte wirken: Dass die Scham über eine Politik, die in unserem Namen gemacht wird, uns motiviert, aktiv zu werden. Es ist höchste Zeit diesem Angriff auf das Asylrecht zu widersprechen."

Weitere Informationen findest du hier.

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