Dem Rechtsruck widersetzen – Solidarisch. Vielfältig. Demokratisch.

Protest gegen rechte Vertreibungspläne und die Bedrohung der Demokratie am Samstag, 20. Januar 2024 um 14 Uhr auf dem August-Bebel-Platz.

Am 10. Januar veröffentlichte das Medienhaus CORRECTIV Recherchen zu einem Treffen im brandenburgischen Potsdam von AfD-Funktionsträger*innen, Neonazis, Mitgliedern von CDU, Werteunion, Vereinen und Unternehmer*innen.

Bei diesem Treffen ging es um die massenhafte Vertreibung von deutschen Staatsbürgern, die als politische und gesellschaftliche Gegner der AfD gelten, Menschen, die Zuflucht gesucht haben, um Migrant*innen mit und ohne deutschen Pass. All jenen soll, nach den Plänen der AfD und der anderen Rechtsextremen, die deutsche Staatsbürgerschaft aberkannt werden und sie sollen in einen nordafrikanischen “Musterstaat” deportiert werden.

Das ist nichts anderes als ein Plan zur rassistischen und politischen “Säuberung” dieser Gesellschaft.

Die Recherchen zeigen einmal mehr und in aller Deutlichkeit: Die AfD ist nicht nur parlamentarischer Arm der extremen Rechten, sondern arbeitet aktiv gegen die Demokratie und die plurale Gesellschaft. Sie ist eine ernsthafte Gefahr für die Würde eines jeden Menschen.

Dass die extreme Rechte Vertreibungspläne schmiedet, ist weder überraschend noch neu. Ebenso, dass die AfD im Zentrum extrem rechter Organisierung steht und mit Vertretern der “Identitären Bewegung” und Neonazis gemeinsame Kampagnen und Strategien erarbeitet. Bis 2018 hatte der AfD-Landtagsabgeordnete Hans-Thomas Tillschneider sein Büro im rechtsextremen Hausprojekt der “Identitären Bewegung” in der Adam-Kuckhoff Straße in Halle (Saale).

Auch der AfD-Fraktionsvorsitzende im Landtag von Sachsen-Anhalt, Ulrich Siegmund, nahm an dem Treffen teil und äußerte dort laut Bericht von CORRECTIV den Wunsch, Druck auf ausländische Restaurants auszuüben, um Menschen das Leben hier “so unbequem wie möglich” zu machen. Allein diese Aussage macht deutlich, dass er als Vorsitzender des Ausschusses für Soziales und Integration nicht tragbar ist.

Vertreibungs- und Säuberungsfantasien gehen immer mit konkreter Gewalt einher - bereits jetzt melden die Opferberatungsstellen einen Höchststand an rassistischer und antisemitischer Gewalt. Das zwingt uns zum Handeln.

Die Recherchen von CORRECTIV zeigen eindrücklich, wie ernst es der AfD mit den Plänen zum Umsturz dieser Gesellschaft ist und dass sie dabei auch auf finanzstarke Unterstützung setzen kann.

Wir nehmen die jüngsten Veröffentlichungen zum Anlass, auch in Halle rechten Vertreibungsplänen entschieden entgegenzutreten und rufen zur entschlossenen und gewaltfreien Demonstration auf.

Dem Rechtsruck widersetzen - 20.01.2024 | 14:00 Uhr | August-Bebel-Platz

Gemeinsam fordern wir:

  • Solidarität mit allen Betroffenen von menschenfeindlichen Ideologien
  • konsequente und ernsthafte Prüfung eines AfD-Verbots
  • Trockenlegung rechter Strukturen und ihrer Geldgeber*innen
  • Normalisierung rechter Positionen, insbesondere durch demokratische Parteien, stoppen
  • Stärkung der demokratischen Zivilgesellschaft

Wir fordern alle auf, sich dem, in ihrer Unterschiedlichkeit, anzuschließen: Werdet aktiv, seid solidarisch, kommt zur Demo und engagiert euch auch danach gegen die extreme Rechte!

 

 

 

 

Der Newsletter Dezember 2023 ist erschienen

Er kann hier online gelesen werden

Ausschreibung: Projektmitarbeit Koordination der Bildungswochen gegen Rassismus in Halle (Saale) (m/w/d) 520 Euro-Basis - flexible Arbeitszeiten - Januar/Februar 2024

Die Bildungswochen gegen Rassismus, ein Projekt von "Halle gegen Rechts -  Bündnis für Zivilcourage", werden von der ehrenamtlichen "AG Bildung" und einer Koordinationsstelle organisiert und im März jeden Jahres mit etwa 45 Akteuren der halleschen Stadtgesellschaft durchgeführt. Die AG sucht eine Person, die beim Erstellen des Veranstaltungskalenders unterstützt: Veranstaltungen entgegennehmen; Aufbereiten, Sortieren und Einpflegen von Daten;  Kommunikation mit Projektpartner*innen; praktische Unterstützung bei der Vorbereitung der Veranstaltungsreihe.

Wir erwarten:

  • Lust auf verbindliche und freundliche Kommunikation mit den Projektpartner*innen (in deutscher Sprache)
  • Verfügbarkeit in den Monaten Januar und Februar, maximal 10 Wochenstunden
  • Teilnahme vorab an einem AG Treffen im Dezember

Wir bieten:

  • Erfahrungen sammeln in Projektmanagement und Veranstaltungsorganisation
  • Netzwerken und Akteure in Halle kennenlernen
  • Arbeit in einem engagierten Team

Wir möchten Menschen, die von struktureller Diskriminierung betroffen sind, ausdrücklich ermutigen, sich zu bewerben.
Bitte bewirb dich mit ein paar Sätzen zu deiner Motivation per Mail an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
Bewerbungsschluss ist der 20.11.2023.

Mehr zum Projekt unter www.bildungswochen.de und auf Instagram.

Den Schrecken der Gewalt beenden!

Die jüngste Terrorattacke der Hamas hat vielen Menschen brutal das Leben gekostet und eine neue Spirale der Gewalt ausgelöst. Mit tiefem Entsetzen verfolgen wir, wie nun weitere Menschen der mörderischen Logik der Gewalt zum Opfer fallen, Hass und Spaltung werden verstärkt. Wenn die Ursachen nicht angegangen werden, wird vor allem die Zivilbevölkerung immer und immer wieder den Preis dafür zahlen. Deshalb unterstützen wir all jenen, die sich für Deeskalation und politische Verständigung einsetzen, damit ein selbstbestimmter Frieden möglich wird.

Die schreckliche Ereignisse haben bei uns große Betroffenheit und eine emotionale Diskussion ausgelöst Die Breite der Perspektiven und Bewertungen fordern uns zu einer internen Verständigung heraus. Dem wollen wir uns stellen und daraus weitere Positionierungen und Aktivitäten entwickeln.

Unsere Solidarität gilt den von Krieg, Terror und Verschleppung Betroffenen und ihren Angehörigen.

 

Friedenskreis Halle macht sich für das Demokratiefördergesetz stark

Gemeinsam mit weiteren Akteuren der Demokratieförderung hat der Friedenskreis Halle e.V. ein Policy Paper zum Demokratiefördergesetz erarbeitet. Darin rufen wir die Bundesregierung zur raschen Verabschiedung der im Koalitionsvertrag angekündigten gesetzlichen Grundlage für die stabile und längerfristige Förderung des Engagement für eine lebendige Demokratie auf. 

Um dieser Forderung Nachdruck zu verleihen und die inhaltliche Ausgestaltung des Gesetztes fachlich zu diskutieren, findet am 9.10.2023 in Berlin ein Parlamentarischer Abend mit Bundestagsabgeordneten unterschiedlicher Fraktionen statt. Für den Friedenskreis Halle wird Christof Starke in diesem Rahmen einen Input zu lokaler Konfliktbearbeitung als wichtiges Handlungsfeld einbringen.

zum Policy Paper:

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Die Stadt Halle ruft zur Beteiligung an der Gestaltung des Gedenkens am 9. Oktober auf -  wir beteiligen uns.

 Der antisemitische, rassistische und rechtsextreme Anschlag am 9. Oktober 2019 auf die Synagoge in Halle mit zwei Todesopfern vor der Synagoge und einem Imbiss sowie zwei Verletzten in Wiedersdorf ist eine Zäsur für die hallesche Stadtgesellschaft.

  Bürgermeister Egbert Geier: „Auf dramatische Art ist erneut deutlich geworden, welche Folgen Hass, Hetze und Intoleranz haben können. Der Stadt Halle (Saae) und zahlreichen Akteurinnen und Akteure aus der Stadtgesellschaft ist es wichtig, dass das Gedenken an die Betroffenen des Anschlags nicht zu einem Ritual wird, sondern auch über die rechtsextreme Ideologie als Hintergrund des Anschlags fortlaufend aufgeklärt wird. Dieser Aufruf soll alle Teile der demokratischen Stadtgesellschaft motivieren, sich an diesem Gedenken zu beteiligen.“

  Genauso vielfältig wie die Stadt ist, können auch die verschiedenen Formen des Gedenkens sein. Es gibt nicht die eine Art des Gedenkens, Mahnens und Erinnerns, alle Formen finden gleichberechtigt statt. Gewünscht sind Projekte, Gedenken und Momente verschiedenster Art zum Erinnern und Informieren im gesamten Stadtgebiet. Zum Zeitpunkt der ersten Schüsse rufen die Stadt und zahlreiche Akteurinnen und Akteure der Stadtgesellschaft zum Innehalten auf.

Wer eigene Formate durchführen möchte, ist herzlich eingeladen, an der bestehenden Koordinationsrunde teilzunehmen oder einfach das eigene Angebot mitzuteilen. Interessierte wenden sich bitte mit einer kurzen E-Mail an die Stadt Halle (Saale), Koordination für Demokratieförderung, Herr Sieber (Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!).

  Die Stadt plant am 9. Oktober unter anderem ein Gedenken um 19 Uhr auf dem Marktplatz, zu dem die Hallenersinnen und Hallenser eingeladen sind, mit Kerzen der Wunden dieses Tages zu erinnern. Im Stadtmuseum wird es Führungen für Schulen zum Thema „jüdisches Leben in Halle“ geben.

Als Friedenskreis Halle beteiligen wir uns an den  Aktivitäten zum Anschlöagsgedenken von Halle gegen Rechts und dem TEKIEZ für die nächsten Jahren sind darüberhinaus Angebite für Schüler:innen in Plaung.

Im Internet wird es unter https://anschlag.halggr.de/ wieder eine gemeinsame Übersicht der Aktivitäten geben.

Öffnungszeiten im TEKİEZ

Seit Juni hat das TEKİEZ als Raum der Erinnerung und der Solidarität wieder regelmäßig geöffnet – immer Montag und Donnerstag, jeweils 14–18 Uhr. Kommt vorbei, auf einen Kaffee oder eine Limo, zum Austausch oder zum ruhigen Arbeiten. Wir freuen uns auf euch!

Weltfriedenstag (01.09.23)

Der Friedenskreis Halle e.V., und weitere Organisationen und Gruppen laden zu verschiedenen Aktivitäten am 1.9.2023 ein. Anlässlich des Weltfriedenstags findet zwischen 16:00 und 19:00 Uhr auf dem Marktplatz eine Kundgebung mit Informations-und Aktionsständen statt.

Alle sind herzlich dazu eingeladen und wir freuen uns über Unterstützung.

Anlässlich des Antikriegs- bzw. Weltfriedenstags wurde von den Orgenisatoren eine Erklärung verabschiedet:

 

 

 

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Positionierung des Friedenskreis Halle e.V.  

Eine geschlechtergerechte Sprache ist Ausdruck unserer Werte und wichtiger Teil unserer Bildungsarbeit.

Als Friedenskreis Halle e.V. – Träger der schulbezogenen Bildungsarbeit – kritisieren wir den Erlass des Bildungsministeriums Sachsen-Anhalt zur Beschränkung der geschlechtergerechten Sprache an den staatlichen Schulen des Landes. Unser Engagement zielt auf die Anerkennung und die gleiche gesellschaftliche Teilhabe aller Menschen. Dabei setzen wir auch mit unserer Sprache ein Signal und positionieren uns ausdrücklich für Diversität:  eine geschlechtergerechte Sprache ist für uns wesentlich. Wir zeigen damit in Workshops, Veranstaltungen und Texten: Geschlechter sind vielfältig und nicht immer binär. Was das generische Maskulinum nicht schafft, kann durch vielfaltssensible Formulierungen angeregt werden: Die Schablone im Kopf erweitern, um alle Menschen in angemessener Weise zu repräsentieren – nicht nur Männer. Und das trägt, wie Studien zeigen, mitunter auch ganz praktisch zur Gleichberechtigung bei.


An Schulen gibt es sowohl Kinder, Jugendliche, Lehrkräfte, als auch Eltern, die trans oder nicht binär sind. Da gehört es zur Wertschätzung dazu, etwa mit Sternchen oder weiteren Zeichen zum Ausdruck zu bringen, dass alle Menschen der Schulgemeinschaft Teil dieser sind – unabhängig von ihrem Geschlecht.

Aus den aktuellen gesellschaftlichen Debatten, unseren internen Auseinandersetzungen mit sprachlicher Sensibilität und unserer Praxis der Bildungsarbeit wissen wir um die Emotionalität und Komplexität dieses Themas. Daher braucht es in Gesellschaft und explizit in Schule die aktive Auseinandersetzung. Das Bildungsministerium in Sachsen-Anhalt verbietet nun genau das.

Darüber hinaus haben Lehrkräfte, Schüler*innen und Eltern ganz andere Sorgen. In Sachsen-Anhalt fehlten im vergangenen Schuljahr mehr als 1000 Lehrkräfte. Lehrer*innen müssen verordnete Überstunden machen, Seiteneinsteiger*innen werden kaum unterstützt. Immer noch sehr viele Schüler*innen brechen die Schule ab. Schulpsycholog*innen gibt es nicht in ausreichender Anzahl, Schulsozialarbeit ist chronisch unterfinanziert.

Ob und in welcher Form eine geschlechtergerechte Sprache genutzt wird, sollten Menschen an Schulen weiterhin selbst entscheiden dürfen. Statt eine sprachliche Senibilität zu unterbinden, sollte sich das Bildungsministerium um die Missstände in Schulen kümmern.  Als langjähriger Bildungsträger in Sachsen-Anhalt lassen wir uns bei der Arbeit in Schulen die Nutzung einer gendergerechten Sprache nicht verbieten. Die Verdeutlichung der Realität der geschlechtlichen Vielfalt und die gewaltfreie Austragung des Konflikts um deren Anerkennung bleiben für uns ein zentrales Anliegen der Bildungsarbeit und politischen Positionierung.

Newsletter Juli 2023 erschienen

Wir versenden ab Juli 2023 unseren Newsletter über ein anderes System.
Am 7.7.23 ist der Newsletter erschienen und kann hier online gelesen werden.