Pressemitteilung: netzohnehass.de Dienstag 10.09.
100 Tage Mord an Walter Lübcke - Aktionstag für ein Netz ohne Hass gegen Politiker*innen
Der Ermordung des Kasseler Regierungspräsidenten Walter Lübcke am 2. Juni 2019 ging eine monatelange Hetzkampagne im Netz voraus. Damals sind nur wenige aufgestanden und haben widersprochen. Zum hundertsten Todestag Lübckes am 10. September organisiert die Kampagne für ein #NetzohneHass, daher einen Aktionstag um Politiker*innen bei Angriffen im Netz zu stärken.
Bekannte Anschläge auf Politiker*innen wie Walter Lübcke und die Kölner Oberbürgermeisterin Henriette Reker sind nur die Spitze eines Eisberges. Alltäglich sind Politiker*innen – von der Kommunalpolitik bis zur Bundeskanzlerin – mit Hass und Drohungen aus dem Internet konfrontiert. Die Kampagne „Misch dich ein - für ein ‚NetzohneHass“ will dem mit Zivilcourage begegnen. „Das Schweigen der Zuschauenden macht den Hass erst groß“ erklärt Koordinator Björn Kunter „Wir wollen, dass am hundertsten Todestag von Walter Lübcke keine öffentliche Beschimpfung und Entmenschlichung von Politiker*innen unwidersprochen bleibt. Allen Menschen, die im Netz beschimpft werden, sagen wir: Ihr seid nicht allein. Wir stehen zu euch!“
Hierzu hat die Kampagne auf www.netzohnehass.de ein Notrufsystem aufgebaut. Menschen, die Hasskommentaren widersprechen wollen oder selbst angegriffen werden, können diese melden und erhalten zügig Unterstützung durch andere Internetnutzer*innen. Niemand soll Hasskommentaren im Netz alleine begegnen müssen. Bisher haben sich über 1500 Menschen der Kampagne angeschlossen und eine entsprechende Verpflichtungserklärung auf der Petitionsplattform WeAct unterschrieben.
Wer sich an konkreten Aktionen beteiligen will, kann sich auf www.netzohnehass.de/melden-helfen in eine Alarmgruppe eintragen. Zudem bietet die Initiative LOVE-Storm kostenlose Online-Rollenspiele an, in denen Strategien zum Umgang mit Hasskommentaren ausprobiert werden können.