Friedenstafel vor Atomwaffenstützpunkt für den INF-Vertrag
Pressemitteilung der AGDF und anderer Friedensgruppen zu einer Protestaktion am Atomwaffenstandort Büchel in der Eifel
Am Sonntag 2. Juni protestieren direkt vor dem Atomwaffenstützpunkt in Büchel/Eifel über 80 Menschen zum 31. Jahrestag des INF-Vertrages für die Erhaltung dieses Vertrag über nukleare Mittelstreckensysteme (Intermediate Range Nuclear Forces).
Am Sonntag 2. Juni protestieren direkt vor dem Atomwaffenstützpunkt in Büchel/Eifel über 80 Menschen zum 31. Jahrestag des INF-Vertrages für die Erhaltung dieses Vertrag über nukleare Mittelstreckensysteme (Intermediate Range Nuclear Forces).
Aufgerufen hatten die NaturFreunde Deutschland, Friedenswerkstatt Mutlangen, Aktionsgemeinschaft Dienst für Frieden (AGF), Kampagne Krieg beginnt hier, der friedenspolitische Arbeitskreis der SPD Ostalb, das neue grenzüberschreitende Friedensnetzwerk QuattroPax und weitere regionale Friedensgruppen wie die AG Frieden Trier.
Silvia Bopp von der Friedenswerkstatt Mutlangen eröffnete den Abrüstungsbrunch: „Auf dem Bundeswehr-Fliegerhorst Büchel in Rheinland-Pfalz sollen in den kommenden Jahren neue einsatzfähigere US-Atombomben statt der bisherigen 20 Atombomben stationiert werden. Diese aufgerüsteten Nuklearwaffen vom Typ B61-12 sollen im Kriegsfall von deutschen Piloten im Rahmen der NATO-Strategie der ,nuklearen Teilhabe´ Angriffe fliegen. Wir müssen uns gegen dieses täglich drohende Damoklesschwert eines Atomkrieges einsetzen. Aktionen wie diese sind wichtig damit die Regierungen abrüsten.“
Aktivisten aus Mutlangen berichteten von ihrem erfolgreichen Engagement in den 1980er Jahren gegen die Pershing 2 und wie wichtig der Fortbestand des INF-Vertrags ist, um ein atomares Wettrüsten zu verhindern.
Carola Moser und Verena Griesshaber, Teilnehmerinnen der deutschen Jugenddelegation bei den Vereinten Nationen in New York, berichteten von ihren Erfahrungen bei der vorbereitenden Überprüfungskonferenz des Atomwaffensperrvertrags Anfang Mai: „Es fehlt der politische Wille bei den Entscheidungsträgern eine atomwaffenfreie Welt zu schaffen. Die Zukunft der kommenden Generation ist durch die neuen Atomwaffen in Gefahr.“ In Einzelgesprächen mit Diplomaten aus Deutschland, Russland und den USA forderten sie nicht nur den Erhalt und die Erweiterung des INF- Vertrages, sondern den Beitritt zum Atomwaffenverbotsvertrag.
Raymond Becker von der luxemburgischen Friedensplattform sprach für Quattropax und erinnerte eindrücklich an die Gefahren eines Atomkrieges für Europa und die ganze Welt. Und Jan Gildemeister, der AGDF-Geschäftsführer, betonte, dass sein Verband von der Evangelischen Kirche in Deutschland im Herbst auf der Synode in Dresden ein klares Wort für eine Ächtung von Atomwaffen erwarte.
Friedenslieder, eine Samba-Trommelsession, ein gemeinsamer Tanz, eine friedenspolitische Wanderung der Naturfreunde mit Kulturbeiträgen sowie Reden begleiteten die abwechslungsreiche Friedenstafel direkt vor dem Haupttor zum Fliegerhorst, die mit einem „Keine Atomwaffen-Kaffee“ endete. „Ein sonnig friedliche Stimmung und ein klares politisches Signal für Abrüstung mit der Aufforderung an die Bundesregierung das UN-Atomwaffenverbot zu unterzeichnen“ resumiert Markus Pflüger von der AG Frieden Trier und der Kampagne Kriegt beginnt hier die Protestaktion.
Die Aktionspräsenz der Friedensbewegung gegen die 20 Atombomben in Büchel dauert 20 Wochen und endet am Nagasaki-Gedenktag 9. August. Ab Juli wird ein Friedenscamp durchgeführt, beteiligt sind auch Menschen aus den USA und dem europäischen Atomwaffen-Widerstand. Für den kirchlichen Aktionstag am 7. Juli 2019 hat die ehemalige EKD-Ratsvorsitzende Margot Käßmann zugesagt.