Eindrücke aus dem 2. Fachtag Friedensbildung - Verbindendes stärken! Lernräume für Frieden schaffen

 Fachtag Friedensbildung

 

Am 19. und 20. Oktober fand der 2. Fachtag Friedensbildung in Halle statt. Über 50 Menschen folgten der Einladung des Netzwerks Friedensbildung in Mitteldeutschland und nahmen sich Zeit, an zwei Tagen intensiv in Themen der Friedensbildung einzusteigen. „Verbindendes stärken - Lernräume für Frieden schaffen“ - so lautete das Motto der Tage. Christof Starke, Sprecher des Netzwerks und Geschäftsführer des Friedenskreis Halle e.V., der die Tagung eröffnete, zeigte zu Beginn, wie es zu diesem Motto des Fachtages kam. Viele Stimmen erzählen gegenwärtig von einer „gespaltenen Gesellschaft“ und nutzen dieses Bild oft für eigene, manchmal wenig friedvolle Zwecke. Dieses Bild des Spaltung(en) sollte daher durch den Fachtag keinesfalls gestärkt werden. Die Gesellschaft sei vielmehr wie eine Landschaft, die aus einzelnen Gebieten bestehe.  Das Ziel läge dann darin, die Verbindungen zwischen den einzelnen Gebieten (neu) zu entdecken, zu gestalten und zu stärken.

Einführend drehten sich die Impulse und Diskussionen am Freitag Abend um die internationale Arbeit Ziviler Friedensdienste. Arne Kohls und Ramzi Merhej ermöglichten intensive Einblicke in die eigenen friedenspädagogischen Erfahrungen in unterschiedlichen Gesellschaften der Erde.

Christine Schweitzer vom Bund für Soziale Verteidigung widmete sich in ihrem Vortrag am Samstag dem Narrativ „Gesellschaftlicher Spaltung“ in Deutschland und daraus folgenden Herausforderungen für Friedensbildung. Der Vortrag bildete einen gelungenen Einstieg in die folgenden Workshops.

In sehr intensiven und dichten Workshopphasen am Vor- und Nachmittag wurde ein Kaleidoskop von Ansätzen und Methoden im Bereich der Friedensbildung ausgebreitet: Thérapie Sociale, Vorurteilsbewusster Einsatz von Kinderbüchern, Wachstumskritik, Gewaltfreie Kommunikation, Storytelling, „Theater zum Leben“, digitale Friedenspädagogik - in all diesen Workshopgruppen gab es wertvolle Impulse, tiefe Gespräche, anregende Diskussionen und Anregungen zum Weiterarbeiten. Friedensbildung ist ein Thema für jegliche pädagogische Praxis  und beginnt mit der Reflexion der eigenen Erfahrungen, Werte und Haltungen - dies wurde in den beiden Tagen an unterschiedlichen Stellen deutlich.

Das Motto der Veranstaltung wurde im gesamten Verlauf der Tagung, in den gemeinsamen Phasen, den Zwischengesprächen und Workshops eingelöst - so resümierte Christof Starke in der abschließenden Runde.

Eva Hadem, Friedensbeauftragte der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland, beschloss die Tage mit dem Dank an alle Mitwirkende, die sich im Vor- und Hintergrund für das Gelingen eingesetzt haben. In anderthalb Jahren, vom 20.-21.März 2020, ist eine Fortsetzung des Fachtages geplant.

 

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