Ich freue mich, nach anderthalb Jahren beim Friedenskreis zum ersten Mal hier schreiben zu dürfen. Im März 2022 bin ich nach Halle gezogen, in ein mir unbekanntes Bundesland, um unsere deutsch-deutsche Geschichte besser zu verstehen und um in Sachsen-Anhalt über Migration in unserer grotesk ungleichen Welt zu sprechen.

Es fällt mir immer noch schwer, meiner Oma zu erklären, dass ich damit jetzt Geld verdiene. In den vergangenen Monaten ist die Migrationsdebatte in Deutschland fast täglich irrationaler und rassistischer geworden. Jeder Anlass ist Recht, um politisch Härte zu demonstrieren, selbst der antisemitische Terror der Hamas.

Als gäbe es irgendein Problem, das sich abschieben ließe. Wohin? Als wüssten wir rein gar nichts von der Hoffnung und Verzweiflung, die Menschen in unserer zerrütteten Welt bewegt, ihre Heimat zu verlassen. Ich schreibe diese Worte, während ich auf der Balkanroute unterwegs bin und die deutschen Debatten erscheinen mir umso ferner und absurder.

Eine Sache hat mir in den dunklen letzten Wochen dennoch Hoffnung gemacht: Während Schmerz und Wut in jüdischen und palästinensischen Communities ins Unermessliche zu steigen schienen, wollten mir viele Medien weismachen, es gäbe in dieser Situation nichts mehr zu tun, außer eine von zwei 'Seiten' zu wählen.

Ich habe daher Stimmen gesucht, die trotz allem darum ringen, ihre Bemühungen für ein friedliches und inklusives Zusammenleben in der Region nicht aufzugeben, die eine dritte Perspektive vertreten. Ich habe zu meiner Erleichterung viele solche Stimmen gefunden und viel gelernt. Dazu zählten auch die Interviews mit den Partnern von medico International.

Mehr denn je benötigen sie heute Spenden.

Damit wünsche ich eine anregende Lektüre.

 

Niels Kropp

Eine Welt-Fachpromotor Migration und Entwicklung

 

 

- Spenden für Zivilbevölkerung in Israel und Palästina

 

- Friedenskreis Halle macht sich für das Demokratiefördergesetz stark

 

- FLINTA* in conflict: Feministische Perspektiven auf Konflikte und deren Bearbeitung 

- Carolin Emcke und Lena Gorelik: Lesung gegen das Vergessen am 9.11. im TEKIEZ

- Multiplikator*innenschulung "Ene Mene Muh"

- Fachtagung: 20 Monate Krieg in der Ukraine. Was soll(t)en wir nun sagen?

 

- Anschlaggedenken am 9. Oktober

- Freiwilligendienste: Die Incoming- und Outgoing-Gruppe

- Unser Freiwilligenjahrgang 2022-23 ist zurück

- Titel "Fairtrade-Town" für Halle um zwei weitere Jahre verlängert

- Video und Broschüre zum Jugendaustausch "Raising young voices" veröffentlicht

 

 

- Einladung FK-Kneipe

- Save the Date: Außerordentliche Mitgliederversammlung am 19.01.2024

 

 

 

Spenden für Zivilbevölkerung in Israel und Palästina

 

Aus dem Spendenaufruf von medico international:

„Die Massaker der Hamas vom 7. Oktober haben die Menschen in Israel in tiefe Verzweiflung gestürzt. Mit ihnen trauern auch die medico-Partner:innen um die Ermordeten und sorgen sich um Verletzte und Entführte. Eine Zäsur in der Geschichte des Landes.

Auch die Bevölkerung des Gazastreifens leidet unter den Folgen der Angriffe der Hamas, der mittlerweile vollständigen Abriegelung der Enklave und den Bombardierungen der israelischen Armee, die sich zu flächendeckenden Angriffen mit vielen Opfern ausgewachsen haben. (...)

Was können Sie in dieser Situation tun? Sie können entmenschlichenden Diskursen hierzulande entgegentreten, Antisemitismus und Rassismus zurückweisen. Und natürlich können Sie die Arbeit unserer Partnerorganisationen in Israel und Palästina auch mit einer Spende unterstützen.“

 

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Gemeinsam mit weiteren Akteuren der Demokratieförderung hat der Friedenskreis Halle e.V. ein Policy Paper zum Demokratiefördergesetz erarbeitet. Darin rufen wir die Bundesregierung zur raschen Verabschiedung der im Koalitionsvertrag angekündigten gesetzlichen Grundlage für die stabile und längerfristige Förderung des Engagements für eine lebendige Demokratie auf.

 

Das gesamte Paper ist hier abrufbar.

 

 

Oft sind es weiblich sozialisierte oder marginalisierte Menschen, die zugunsten eines möglichst sensiblen und rücksichtsvollen Umgangs untereinander weniger in Konflikte gehen bzw. in Konflikten zurückhaltend agieren und die Schuld auf sich nehmen.

In diesem Workshop geht es darum, Konflikte als etwas Förderliches zu begreifen. Denn Streit und Konflikt können die Chance bieten, Veränderungen zu bewirken, Missstände aufzudecken und mehr Klarheit zu gewinnen.

Wann? 09.11.2023, 14 – 20 Uhr

 

 

 

Am 9.11. jährt sich die staatlich organisierte Reichspogromnacht 1938 zum 85. Mal. Wir laden zu einer besonderen "Lesung gegen das Vergessen" mit Carolin Emcke und Lena Gorelik ins TEKİEZ (Ludwig-Wucherer-Straße 12) ein. Die beiden Autorinnen, seit vielen Jahren prägende Stimmen zu Erinnerung, werden aus eigenen Texten lesen. Um Anmeldung an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! wird gebeten.

 

Nach einer längeren Pause lädt der Friedenskreis Halle e.V. herzlich zu einer Multiplikator*innenschulung mit einem neuen Workshopformat zu den beiden Lernspielen "ene mene muh - und raus bist DU!" und "Plan F - und wie entscheidest DU?" ein, die sich mit den Themen Asyl und Flucht beschäftigen.

Wann? 17. - 19.11.2023

Uhrzeiten: 17.11. 16-20 Uhr (Plan F), 18.11. 9:30-17:30 Uhr. 19.11. 10-15 Uhr

Wer kann sich anmelden? Alle Menschen, die Lust haben Workshops zu den Themen Asyl und Flucht zu leiten. Menschen mit internationaler Geschichte sind besonders willkommen, sich anzumelden.

Trainer*innen: Hani Menzaljy, Julia Wenger

Anmeldungen an Hani Menzaljy unter: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

 

Am 17. und 18. November findet in Halle eine Fachtagung zur "Friedensethik" statt, die einen Diskursraum für alle am Thema Interessierten bieten soll.

Zeitgleich zur Tagung findet in der Marienkirche in Halle eine Ausstellung statt, in der Perspektiven ukrainischer Künstler*innen auf  

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Tief berührt und aufgewühlt haben wir den vierten Jahrestag des antisemitischen, rassistischen und antifeministischen Anschlags in Halle und Wiedersdorf hinter uns gelassen.

Denn: Jahrestage enden, die gesellschaftlichen Ursachen antisemitischer und rassistischer Gewalt und ihre individuellen Folgen aber nicht.

 

In diesem Jahr konnten wir zum ersten Mal bei dem Gedenken vor dem TEKİEZ auch mehr über Jana L. und Kevin Schwarze erfahren: durch die Worte von Karsten Lissau, Kevin Schwarzes Vater, und den Gesang des Chors Missklang, in dem Jana L. viele Jahre gesungen hat.

 

 

 

Das Foto zeigt die Outgoing-Freiwilligen des Jahrgangs 2022-23 während ihres Rückkehrseminares. Es zeigt ebenso die Incoming-Freiwilligen des Jahrgangs 2023-24 während ihres Einstiegseminares. Beide Gruppen haben dieses Jahr parallel getagt. Erste kleine Netzwerke sind aus den Begegnungen bereits entstanden und sollen vor allem den Incoming-Freiwilligen das Einleben in Halle erleichtern.

 

 

 

Im September mussten wir uns bei Fairtrade Deutschland erneut für den Titel "Fairtrade-Town" bewerben.

Insbesondere durch die intensive Arbeit der Fashion Revolution Gruppe in Halle ist in der Stadt in den vergangenen zwei Jahren thematisch viel zum Thema Fairer Handel /Globale Gerechtigkeit passiert. Darüber hinaus bleibt das Thema Globale Gerechtigkeit in Halle allerdings doch eher ein Nischenthema.

Wir wünschen uns, dass es in den kommenden Jahren in Halle noch mehr Gaststätten, Cafés und Kantinen gibt, die fairen Kaffee, Tee und Kakao anbieten, dass viel mehr Textilgeschäfte sozial gerecht produzierte Textilien im Angebot haben, dass in halleschen Schulen und in den städtischen Betrieben konsequent Recyclingpapier genutzt wird, dass das Thema Fairer Handel/Nachhaltigkeit gleich auf der Startseite der neuen Website der Stadt Halle aufploppt und und und...

Die Liste unserer Wünsche ist noch lang und es liegt weiter viel Arbeit vor uns.

Als Fairtrade-Town-Gruppe werden wir jedenfalls weiter daran arbeiten, dass diese Wünsche in Erfüllung gehen

 

Im Anschluss an den deutsch-ukrainischen Jugendaustausch "Raising young voices - the responsibility for creating a new future" haben wir auf YouTube ein Video dazu veröffentlicht. Vom 12. Juni bis zum 22. Juni veranstaltete der Friedenskreis eine Jugendbegegnung, in der Jugendliche aus der Ukraine und Deutschland die Geschichten von alltäglichen Ergebnissen, sozialem Aktivismus und ihrer Rolle in der Zeit des Krieges berichteten.

Auf unserer Website ist eine Broschüre zu finden, in der Bilder und dazugehörige Geschichten gesammelt sind.

 

 

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Die Friedenskreiskneipe (FKK) ist ein neues Format von und für Mitglieder des Friedenskreis. Wir wollen miteinander in Kontakt kommen, im Gespräch bleiben und eine schöne Zeit verbringen. Das Format ist ganz bewusst nicht dazu gedacht, Veranstaltungen zu organisieren oder politische Erklärungen zu verfassen. Wenn etwas aus dem Kontakt heraus entsteht --> um so besser! Wenn nicht --> auch kein Problem :-)

 

Nun schon seit Juni treffen wir uns regelmäßig am 1. Montag im Monat um 19 Uhr in der kleinen Ulrichstr. 3. Bisher immer draußen vor dem Büro. In der kalten Jahreszeit können wir auch die Innenräume nutzen.

 

Aktuell hat Stücker die Vorbereitung und den Einkauf in der Hand. Schön wäre es, wenn noch ein oder zwei Personen bei der Umsetzung unterstützen.

 

Wenn ihr Lust habt dabei zu sein, könnt ihr einfach vorbei kommen. Wenn ihr unterstützen könnt (Einkauf von Bier, Brause und Brezeln, Schlüssel holen, am Ende ein wenig aufräumen) meldet euch bei Stücker unter Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! .

 

Die nächste FKK findet am 6. November um 19 Uhr statt. Wir freuen uns euch da zu sehen :- )

 

Viele Grüße i. V. Stücker

 

Die Bildungswochen gegen Rassismus, ein Projekt von "Halle gegen Rechts -  Bündnis für Zivilcourage", werden von der ehrenamtlichen "AG Bildung" und einer Koordinationsstelle organisiert und im März jeden Jahres mit etwa 45 Akteuren der halleschen Stadtgesellschaft durchgeführt. Die AG sucht eine Person, die die Koordination der Bildungswochen gegen Rassismus unterstützt.

Zeitraum der Projektmitarbeit ist Januar/Februar mit flexiblen Arbeitszeiten auf 520 Euro-Basis.

 

Bewirb dich mit ein paar Sätzen zur Motivation per Mail an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

Bewerbungsschluss ist der 20.11.2023

Einladung Konsultation zur Satzungsänderung

 

Die letzte Mitgliederversammlung (MV) des Friedenskreises im Juni 2023 hat beschlossen, unser aktuelles Vorstandsmodell zu verändern, und zwar vom aktuell ehrenamtlichen Vorstand zu einem geschäftsführenden (hauptamtlichen) Vorstand. Weiterhin soll als neues Gremium ein Mitgliederrat, vor allem zur Beratung des Vorstands, gebildet werden.

Seit der MV hat eine Arbeitsgruppe an der Satzungsänderung gearbeitet, die nun ihre Ideen und Ergebnisse vorstellen und Feedback einholen möchte, bevor dann in einer anstehenden außerordentlichen MV über die Satzungsänderung abgestimmt wird. Dazu findet am Montag, den 20.11. um 17.30 Uhr eine Konsultation für alle interessierten Vereinsmitglieder statt. Es erfolgt auch noch eine direkte Einladung an alle Mitglieder.

 

Die Mitgliederversammlung des Friedenskreis Halle e.V. im Juni hat die Einsetzung einer Arbeitsgruppe zur Erarbeitung von Satzungsänderungen zur Neustrukturierung des Vorstands beschlossen. Die Ergebnisse werden am 20. November den Mitgliedern vorgestellt - siehe Meldung im Newsletter dazu.

Am 19. Januar 2024 findet dann die außerordentliche Mitgliederversammlung zur abschließenden Beratung und Beschlussfassung statt. Bitte den Termin unbedingt schon mal vormerken. Die formale Einladung und weitere Informationen zu Zeit und Ort geht dann an alle Vereinsmitglieder.

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