Newsletter März

Seite an Seite für eine gerechte, sichere und tolerante Welt

Liebe Leser*innen,
in den letzten Wochen konnten wir bundesweit miterleben, wie Menschen gegen rechte Narrative und Menschenfeindlichkeit auf die Straße gegangen sind. Dieses aktive Handeln der Zivilgesellschaft stimmt in krisenhaften Zeiten etwas hoffnungsvoll. Gleichzeitig darf es nicht bei einmaligen Protesten bleiben. Die nächsten Kommunal-, Europa und auch Bundestags-Wahlen werfen ihre Schatten voraus, marginalisierte Menschen erfahren täglich Diskriminierung und die Kriege dieser Welt eskalieren weiter. Neben der Reflexion individueller Privilegien und dem damit verbundenen Perspektivwechsel (hierzu geben wir z.B. in unseren zahlreichen Bildungsveranstaltungen die Möglichkeit!) ist es für uns alle an der Zeit, aktiv zu werden oder zu bleiben.
Eine gute Gelegenheit, um sich im März zu engagieren, ist der Feministische Kampftag am 8. März. An diesem Tag gehen traditionell weltweit zahlreiche FLINTA*-Personen (FrauenLesbenInterNichtbinärTransAgender*) für Gleichberechtigung und gegen Patriarchat und Diskriminierung auf die Straße. In Halle stehen der Protest und alle damit verbundenen Veranstaltungen 2024 unter dem Motto „Kein Feminismus ohne Antifaschismus – gemeinsam gegen rechte Hetze und Patriarchat“. Feministische und antifaschistische Anliegen zu verbinden und Seite an Seite für eine gerechte, sichere und tolerante Welt zu kämpfen, kann Kräfte und Ressourcen bündeln und das Vertrauen in die Zivilgesellschaft stärken.
Darum: Heraus zum Feministischen Kampftag 8. März, zu den Bildungswochen gegen Rassismus vom 9. bis 22. März, zum Trans Day of Visibility am 30.März und/ oder zu einer der zahlreichen anderen Engagementmöglichkeiten für eine gewaltfreie Zukunft!
Für das Team des Friedenskreis Halle e.V.

Franziska Blath
Koordination Bildungsarbeit und Mitglied des Vorstands




Inhalt

Unterstützungsmöglichkeit des Monats
Ausblick

Rückblick
Aus anderen Organisationen




Unterstützungsmöglichkeit des Monats

Unterstützung der Bewerbungsphase für die internationalen Freiwilligendienste

Aktuell suchen wir dringend nach Bewerber*innen für die internationalen Freiwilligendienste des Friedenskreises. Bei unseren Partnerorganisationen in der Balkanregion haben wir aktuell noch freie Plätze. Ihr habt junge Menschen in eurem Umfeld, die aktuell auf der Suche sind, was sie im nächsten Jahr machen? Ihr unterrichtet junge Menschen? Ihr habt Bekannte, die möglicherweise Interesse hätten? Dann erzählt vom Friedenskreis und der Entsendung von Freiwilligen ins Ausland über den Friedenskreis! Im Reformhaus in der Großen Klausstraße 11 könnt ihr Flyer für die Freiwilligendienste abholen. Bei Bedarf senden wir diese auch per Post. Für Fragen und Anregungen meldet euch gerne bei Christin Ludwig (Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!).

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Ausblick


Teilhabe für (H)alle bei den Bildungswochen gegen Rassismus



Dienstag, 12.03.2024; 17-19 Uhr; Kleine Ulrichstraße 3
Wie gehen wir in der Gesellschaft mit geflüchteten Menschen um? Die Frage ist und bleibt ein hochaktuelles wie polarisierendes Thema. Um diese Diskussion auf eine sachliche Ebene zu heben, braucht es Informationen zu und Verständnis für Menschen, die zur Flucht gezwungen sind. Das digitale Spiel „Plan F“ ermöglicht einen faktenbasierten Zugang zu Fluchtursachen. Die Spieler*innen versetzen sich darin wahlweise in die Rolle von Hadima aus Syrien, Raffi aus Afghanistan oder Mamadou aus Mali. In wichtigen Situationen kann entschieden werden, wie die Figur sich verhält. Dadurch wird der Verlauf der Geschichte verändert und die Gründe, warum Menschen ihr Herkunftsland verlassen, werden emotional nachvollziehbar. Anschließend werden die Erfahrungen aus dem Spiel gemeinsam ausgewertet und der Bezug zwischen individuellen Fluchtgeschichten und europäischer Gesetzgebung hergestellt.
Triggerwarnung: Gewalt, Krieg
Die Plätze für diesen Workshop sind auf 10 Teilnehmende beschränkt. Wir bitten deshalb um Anmeldung bis zum 08.03.2024 an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

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Save the date 05.-07.04.24 "ene-mene-muh" und "Plan F" Multischulung



Nach einer längeren Pause lädt der Friedenskreis Halle e.V. herzlich zu einer Multiplikator*innenschulung mit einem NEUEN Workshopformat zu den beiden
Lernspielen „ene mene muh – und raus bist DU!“ und „Plan F – und wie entscheidest DU?“ ein.
Die Multiplikator*innenschulung findet vom 5. bis 7. April statt und richtet sich an alle Menschen mit Vorerfahrungen in der politischen Bildungsarbeit, die als Teil unseres Trainer*innenpools die Durchführung der beiden Lernspiele samt dazugehöriger Workshopmethoden erlernen wollen.
Bewirb dich für einen Freiwilligendienst im Ausland!



Du bist zwischen 18 und 28 Jahre alt und hast Lust auf neue Erfahrungen, soziales Engagement und ein Jahr im Ausland?
Du hast Interesse an entwicklungspolitischen Zusammenhängen?
Im Rahmen des weltwärts1-Programms vermitteln wir dich an eine unserer Partnerorganisationen.
Wir beraten und begleiten dich bei Vermittlung, Ausreise und Förderung und auch während deines Auslandaufenthaltes.
Für die Ausreise im September 2024 haben wir noch freie Plätze bei unseren Partnerorganisationen in der Balkanregion.
Schicke uns eine kurze Mail und wir vereinbaren ein Beratungsgespräch!
Ansprechperson: Christin Ludwig
E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
Telefon: 0345 27980711
Workshop: »Eine Wunde, die nicht heilt.«



Workshop zu Perspektiven nach dem Anschlag mit İsmet Tekin, 18.03.2024 (15–18 Uhr)
Am jüdischen Feiertag Jom Kippur, dem 9.10.2019, ereignete sich der rechtsterroristische, antisemitische und rassistische Anschlag in Halle und Wiedersdorf. Viele Menschen wurden verletzt, manche davon schwer. Zwei von ihnen wurden ermordet; Jana L. und Kevin Schwarze werden wir nie vergessen. Wie geht es den Überlebenden und Angehörigen vier Jahre danach? Was sind Perspektiven und Forderungen von Betroffenen? Wie geht die Stadt mit dem Anschlag um? Warum ist der Anschlag so komplex?
İsmet Tekin, Überlebender des Anschlags und Projektkoordinator des TEKİEZ führt uns durch die Geschichte des Raums und zeigt, wie aus einem Tatort ein Raum des Erinnerns und der Solidarität wurde. Gemeinsam mit ihm hören wir Betroffenenperspektiven auf den Anschlag, auf die Folgen und auf das Gedenken.
21.3.23: Antirassistische Vernetzungs-Küfa im TEKİEZ

Auch wenn nach dem Bekanntwerden der Deportationspläne der AfD das Leben der meisten Menschen wieder normal weiterläuft, haben wir die Wahlen vor Augen und wissen, dass es noch lange nicht vorbei ist, sondern gerade erst anfängt.
Was es jetzt braucht, sind starke, antirassistische Banden! Wir sind schon mitten in einer der weitreichendsten Asylrechtsverschärfungen und Abschiebewellen, die es in der Geschichte der Bundesrepublik gab. Die Ausgrenzung und Marginalisierung von BIPoC wird mit jedem Tag spürbarer. Rassismus und Antisemitismus greifen um sich. Die Frage, wer es warum „verdient“ in Deutschland auch in Zukunft zu leben, ist zum Mittelpunkt des Diskurses geworden.
Darum wollen wir euch, die ihr von diesen Geschehnissen bedroht seid, die ihr euch für Antira-Arbeit interessiert, die ihr endlich aktiv werden wollt oder es schon seid, einladen, um zusammen zu essen, zu reden und Pläne zu schmieden. Wir bereiten eine Küfa für euch vor: Küche für alle, kostenfrei, aber gerne gegen Spende, wenn es möglich ist. Außerdem werden sich verschiedene antirassistische Initiativen vorstellen, so dass ihr wisst, wer für euch und/oder mit euch arbeitet und an wen ihr euch im Notfall wenden könnt.
Zusammen stehen wir ein gegen Rassismus und Abschiebungen, egal was noch kommt! Für eine grenzenlose und solidarische Zukunft!
Veranstaltungszeit: nach Sonnenuntergang (Ramadan) Veranstaltungsort: TEKİEZ – Raum des Erinnerns und der Solidarität, Ludwig-Wucherer-Straße 12
Bildungswochen gegen Rassismus vom 9. bis 22. März



Vom 09. – 22. März 2024 finden die Bildungswochen gegen Rassismus zum 13. Mal in Halle statt, wie immer als Projekt von Halle gegen Rechts – Bündnis für Zivilcourage im Rahmen der Internationalen Wochen gegen Rassismus. Zum diesjährigen Thema "Rechte für alle statt alle nach rechts!" wird es etwa 40 Veranstaltungen im Stadtgebiet geben.
Die Eröffnung der Bildungswochen am 09. März wird mit einem großen Aktionstag in der Silberhöhe auf dem Anhalter Platz gefeiert. Von 14:00 – 18:00 Uhr stellen sich Aktive und Vereine aus dem Quartier Silberhöhe und der ganzen hallenser Stadtgesellschaft vor. Auch der Friedenskreis Halle e.V. wird mit einem eigenen Stand vor Ort sein.
Dort findet auch die Eröffnungskundgebung um 14:30 Uhr statt, gerahmt von vielfältigen Beiträgen der Kooperationspartner*innen: zahlreiche Infostände, Live-Musik, eine Living Library, eine Torwand, eine Ausstellungseröffnung, Bastelangebote für Kinder und Vieles mehr laden zum Vernetzen, Kennenlernen und Mitmachen ein.
Demonstration zum 8. März



Für den 8. März ruft das „Feministische Bündnis 8. März Halle“ zur Demonstration anlässlich des feministischen Kampftags um 14:30 Uhr am Rannischen Platz auf.
Gemeinsam mit euch wollen wir für eine offene, gleichberechtigte, selbstbestimmte, sichere und antirassistische Politik und Gesellschaft eintreten.
Unter dem Motto „Kein Feminismus ohne Antifaschismus – Gemeinsam gegen rechte Hetze und das Patriarchat!“ werden wir durch die Straßen ziehen. Sei dabei!
Bundesweites Netzerk Konfliktbearbeitung in Deutschland in Gründung

Bisher fand die Vernetzung und das Advocacy für die Förderung von Konfliktbearbeitung in Deutschland insbesondere über die AG ZKBI im Rahmen der Plattform ZKB statt. Nach einem ersten Präsenztreffen mit erweitertem Akteur*innenfeld aus Praxis und Wissenschaft bei der Conclicta in Bielefeld ist ein Anfang geschafft für die Etablierung eines Bundesweiten Netzwerks Konfliktbearbeitung. Wir als Friedenskreis Halle waren mit vor Ort vertreten und bringen uns weiter in den Aufbau dieses neuen Netzwerks ein. Gerne können wir Sie oder Dich mit Aufnahme in den E-Mail-Verteiler auf dem Laufenden halten.
Eine Mitarbeit von weiteren Akteuren ist ausdrücklich erwünscht. Ansprechperson im FK ist Christof Starke (Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!)
Rückblick

4. Runder Tisch Bildung für nachhaltige Entwicklung am 31.1.2024



Am Mittwoch, den 31. Januar 2024, fand in Magdeburg der Vierte Runde Tisch Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) in Sachsen-Anhalt statt. 65 Teilnehmende aus Vereinen und Organisationen, die zu den Themen Nachhaltigkeit, BNE und EineWelt arbeiten, kamen in die Räumlichkeit der Otto-von-Guericke-Universität in Magdeburg um sich auszutauschen, zu vernetzen und Informationen zu aktuellen BNE-Themen zu hören.
Zwischenseminar der Outgoing Freiwilligen in Mali Idos/ Serbien



Ende Februar haben unsere Freiwilligen ihr Zwischenseminar absolviert und somit die zweite Hälfte ihres Freiwilligendienstes begonnen. Einladen konnten wir ebenso Freiwillige der Organisationen pax Christi Aachen, Sozialer Friedensdienst Kassel e.V., Missionswerk Leipzig & Schüler*innen Helfen Leben. Somit konnte sich eine große Gruppe mit vielen verschiedenen Teilnehmenden treffen. Die Gruppe war gesprächsorientiert und offen, mit viel gutem Austausch, so berichtet das Seminarteam.
Das Auslandsjahr eine große und bereichernde Lernerfahrung für die Freiwilligen, das wird während der Seminare immer wieder deutlich. Gefühle wie Heimweh oder Herausforderungen in der Aufnahmeorganisation und die politische Anspannung im Gastland werden bleiben und den Freiwilligendienst weiter prägen. Als geradezu heilsam lassen sich das Zusammenkommen und der Kontakt der Freiwilligen untereinander beschreiben. Die Freiwilligen zeigen während des Zwischenseminares ein großes Bedürfnis nach Nähe und geteilter Zeit.
Wir wünschen unseren Freiwilligen eine lehrreiche und bedeutsame zweite Diensthälfte!
Beobachtungen unseres Freiwilligen Jonathan bei Svitac in Brčko



Unsere Freiwilligen reflektieren die Erfahrungen, die sie während ihres Dienstes machen, regelmäßig in Form von sogenannten Quartalsberichten. Damit können wir uns ein gutes Bild über deren Lernerfahrungen machen und haben eine fundierte Grundlage für Einzel- und Gruppengesprächen während des Dienstes. Anhand gemachter Erfahrungen weisen wir unsere Freiwilligen auf mögliches anknüpfendes zivilgesellschaftliches Engagement hin, um sich entsprechend ihrer Interessen über den Freiwilligendienst hinaus weiter mit Themen des Globalen Lernens zu beschäftigen.
[…]
"Ein lokaler Freiwilliger, der etwa in unserem Alter ist, meint, dass Brčko eine Art utopisches Vorbild dafür ist, dass alle Ethnien auf dem Balkan friedlich miteinander leben können, während unsere Mentorin, die ungefähr so alt ist, wie meine Eltern, die Unterschiede stärker sieht und weit weniger positiv in die Zukunft schaut. Was hier wirklich anders ist und einen Unterschied für die Zukunft machen könnte, ist, dass die Schulen anders als in vielen anderen Teilen Bosniens nicht nach ethnischer Zugehörigkeit aufgeteilt sind. Die Freiwilligen aus Jajce haben zum Beispiel erzählt, dass dort Bosniak:innen und Kroat:innen in unterschiedliche Schulen gehen."
Urteil im (zweiten) Prozess gegen den Täter

Entpolitisierung kann keine Kontinuität brechen!
Der Attentäter des antisemitischen, rassistischen und misogynen Anschlags von Halle und Wiedersdorf an Yom Kippur 5780, dem 9. Oktober 2019, bei dem er Jana L. und Kevin Schwarze brutal ermordete, wurde am 27.2. zu sieben Jahren Haft wegen Geiselnahme und Verstoß gegen das Waffengesetz vor dem Landgericht Stendal verurteilt.
Nach der Beweisaufnahme muss gefragt werden: Hätte die Tat verhindert werden können, wenn die Funktionsweisen von rechtem Terror ernst genommen worden wären? Klar ist: Der Attentäter vom 9. Oktober 2019 sah und sieht sich in einem größeren rechtsterroristischen Zusammenhang. Das heißt, er will weiteren rechten Terror begehen und andere zu Taten inspirieren.
Seit der Geiselnahme sind die beiden Hauptbetroffenen berufsunfähig und schilderten die Auswirkungen der Tat bei ihrer Zeugenbefragung. Sie waren als Nebenkläger im Prozess und ihnen wurde heute im Urteil auch Schmerzensgeld und Ersatz für Verdienstausfall zugesprochen.
Um diese Kontinuität zu brechen müssen die antreibenden Ideologien von Antisemitismus, Rassismus, Misogynie und White Supremacy klar benannt werden. Die Beweisaufnahme hat gezeigt, dass diese auch die Geiselnahme am 12. Dezember 2022 angetrieben haben.
Im Urteil war davon kein Wort mehr zu hören, vielmehr stellte die Kammer des Landgericht Stendal psychische Merkmale des Attentäters als tatbestimmend in den Vordergrund. Durch diese Entpolitisierung setzt das Gericht die körperliche und psychische Gesundheit weiterer Menschen aufs Spiel.
Aus anderen Organisationen

Infoveranstaltung zur „Ausbildung muslimischer Seelsorger*innen in Sachsen-Anhalt“ (AMUSSA)



07.03.2024 18.00 Uhr – 20.00 Uhr & 08.03.2024 17.30 Uhr – 19.30 Uhr
Unser Kooperationspartner LAMSA startet einen zweiten Ausbildungsjahrgang für muslimische Seelsorger*innen in Sachsen Anhalt. Die Teilnehmenden lernen Menschen in Krisensituationen seelsorgerisch zu begleiten. Anmeldungen zur Informationsveranstaltung sind bis zum 6.3. Möglich. Mehr Informationen hier.


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