2011

Vorträge und Abendveranstaltungen 2011

Aktueller Themenschwerpunkt der Veranstaltungsreihe:
Konflikte um Ressourcen

 

Die Verfügung über natürliche Ressourcen ist nicht nur für das Überleben von Menschen notwendig, sondern prägt auch ihren jeweiligen Lebensstil. Ob dieser verschwenderisch und hoch ist, hängt aber weniger davon ab, wie viel Ressourcen es in der jeweiligen Region gibt, sondern vielmehr davon, wer seinen Einfluss darauf bestmöglich geltend machen kann. Ob Wasser in Israel, Öl im Tschad oder Bodenschätze in Amazonien: Spannungen um Zugang und Verteilung von Ressourcen sind dort und in anderen Weltregionen eine der zentralen Ursachen für Konflikte. Die Folgen werden dabei meist auf dem Rücken derer ausgetragen, die ohnehin die geringsten Zugangsmöglichkeiten besitzen: die verarmte Bevölkerung.

Im Themenschwerpunkt „Konflikte um Ressourcen“ wollen wir anhand von Vorträgen über Amazonien, den Tschad und Israel sowie einer Ausstellung zur zivilen Konfliktbearbeitung die Lebensumstände derer betrachten, die unter den Konflikten um Wasser, Öl und Bodenschätzen direkt leiden. Die eingeladenen ReferentInnen haben durch ihre Herkunft oder Arbeit als Friedens- oder Entwicklungsfachkraft langjährige landesspezifische Kenntnisse sammeln können und berichten von ihren Erfahrungen. Sie geben in ihren Vorträgen und Bildern zudem Einblicke in die Konflikthintergründe und berichten von Bevölkerungsinitiativen, Projekten und Möglichkeiten der zivilen Konfliktbearbeitung.

Wir laden ein zu Diskussionen und Einschätzungen über mögliche Perspektiven und Entwicklungen.

Weitere Informationen zur gesamten Veranstaltungsreihe unter:

Im ersten Halbjahr 2012 wird die Reihe mit dem Themenschwerpunkt „Menschenrechte & Frauenrechte“ im Rahmen des Projekts „Engagiert für Frieden und Entwicklung“ fortgeführt.

 

15.12.201

Durst auf Heimat - Konfliktlinien in Israel und Palästina

um 19.30 Uhr in der „Goldene Rose“; Rannische Straße 19, 06108 Halle (Saale)

Kaum jemand kennt sie nicht: Erschütternde Nachrichten über die immer wieder eskalierenden Konflikte im Nahen Osten. Die gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen Israelis und PalästinenserInnen haben komplexe Ursachen und weit reichende historische Wurzeln.

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24.11.2011 Der Krebs der grünen Lunge - Profitmaximierung in Amazonien
um 19.30 Uhr in der „Goldene Rose“; Rannische Straße 19, 06108 Halle (Saale)

Amazonien ist auch als die „grüne Lunge des Planeten“ bekannt. Denn in diesem Gebiet, das sich über neun lateinamerikanische Länder erstreckt, befindet sich der größte zusammenhängende Regenwald und der wasserreichste Fluss der Erde. Viele Teile sind noch unerschlossen, von unermesslicher Artenvielfalt geprägt und nur von wenigen Menschen besiedelt. Doch dieser natürliche Lebensraum ist bedroht.

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02.11.2011 Schwarzes Gold ohne Nutzen - Falsche Versprechen im Tschad
um 19.30 Uhr in der „Goldene Rose“; Rannische Straße 19, 06108 Halle (Saale)

Seit 2003 fördert das ESSO-Konsortium Öl im Süden des Tschad. Die Bevölkerung, die dafür ihr Land gab, sollte finanziell so entschädigt werden, dass Armut reduziert und Entwicklung vorangetrieben werden kann. Dafür schuf die Weltbank ein umfangreiches Regelwerk zur Verteilung der Gelder. Doch was als Entwicklungsbaustein für den Tschad gefeiert wurde, entwickelte sich zum Alptraum.

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30.06.2011 Leben nach dem Genozid – Alte und neue Konflikte in Ruanda
um 19.30 Uhr in der „Goldene Rose“; Rannische Straße 19, 06108 Halle (Saale)
Steigendes Wirtschaftswachstum, Korruptionsbekämpfung und die juristische Aufarbeitung des Genozids von 1994 machen Ruanda – trotz starker Armut – zu einem der aufstrebenden Länder Afrikas. Die Bevölkerung partizipiert jedoch kaum am Fortschritt, kämpft mit den Folgen massiver Gewalt und muss unter einem restriktiven Staatssystem häufig eigene Wege finden, um mit alten „Wunden“ und neu aufbrechenden Konflikten umzugehen. Welche Möglichkeiten zur Bewältigung jahrzehntelang erlebter Gewalt haben die Menschen in Ruanda? Wer ist dabei Opfer und wer Täter? Welchen Spielraum gibt es für lokale wie internationale Akteure, diesen Prozess zu begleiten?
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18.05.2011 Frauen und Mädchen im Krieg – Tabubruch im Kosovo
um 19.30 Uhr in der „Goldene Rose“; Rannische Straße 19, 06108 Halle (Saale)

Während des Kosovo-Krieges vergewaltigten serbische Militärs tausende kosovo-albanische Frauen und Mädchen. Albanische Milizen verübten grausame Gewalttaten an Roma-Frauen. Die Militärs brannten Häuser nieder, zerstörten Felder und töteten Männer und Jungen. Zurückgeblieben sind viele Kriegswitwen und Frauen, die bis heute nicht über diese Gräueltaten sprechen können oder dürfen. Denn Vergewaltigung gilt in der kosovarischen Gesellschaft immer noch als „Ehrverletzung“ und Tabu-Thema.
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14.04.2011 Hoffnung auf Frieden – Referendum im Sudan
um 19.30 Uhr in der „Goldene Rose“; Rannische Straße 19, 06108 Halle (Saale)

Im Januar stimmte die Bevölkerung im Südsudan über die Abspaltung vom Norden ab. Dem vorausgegangen waren zwei Bürgerkriege, die zusammen 39 Jahre lang das Land zerstörten und die Menschen zermürbten. Einfluss, Autonomie, Rohstoffzugang und die religiöse Ausrichtung standen dabei im Zentrum der Auseinandersetzung zwischen der Militärregierung und der sudanesischen Volksbefreiungsarmee (SPLA). Auch in Darfur – einer Region im Westen des Sudan – herrschen seit 2003 kriegerische Auseinandersetzungen. Viele Menschen im Sudan wachsen so als Flüchtlinge auf; Kinder werden als Soldaten zwangsrekrutiert; Vergewaltigung, Folter, Tod und andere Menschenrechtsverletzungen gehören für sie zum „Alltag“.
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30.03.2011 Krieg vor der Haustür – Alltag in Afghanistan
um 19.30 Uhr in der „Goldene Rose“; Rannische Straße 19, 06108 Halle (Saale)

In den Berichten aus Afghanistan geht es meist um kriegerische Auseinandersetzungen, die internationale militärische Präsenz oder einen Dialog mit der Karzai-Regierung. Die afghanische Bevölkerung hingegen steht sehr selten im Fokus der Medien, dabei wird das Tauziehen verschiedener Akteure um Macht und Einfluss bereits seit Jahrzehnten auf ihrem Rücken ausgetragen. Wie gestaltet sich das Leben der Afghaninnen und Afghanen angesichts dieses täglichen Ausnahmezustands? Wo stehen sie im Konfliktgeschehen?
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