Fragen zum Freiwilligendienst -
Anne Puffe
Was waren die sinnvollsten Vorkehrungen, die du vor deiner Abreise getroffen hast? Oh je, die sinnvollsten? Ich würde sagen, ein Konto bei der DKB zu eröffnen. So komme ich hier ohne Schwierigkeiten überall an mein Geld, ohne darüber nachdenken zu müssen, dass jedes Abheben mich was kosten könnte.
Hast du zuvor einen Sprachkurs besucht oder dir auf anderem Wege Sprachkenntnisse angeeignet? Würdest du es wieder so machen?
Nein. Ich bin in den Kosovo gefahren und konnte kein Wort Albanisch. In der Stadt aus der ich komme, gab es keinen Sprachkurs. Ich wusste auch bis ich hierher kam nicht, wie viele Kosovoalbaner in Deutschland leben.
Würde ich das wieder so machen? Vermutlich schon. Vielleicht würde ich mir vorher doch einen Kauderwelsch-Sprachführer leisten. Bisher habe ich selten in Wörterbücher geschaut, aber manchmal würde ich so ein kleinen handlichen Sprachführer doch mal eines Blickes würdigen. Insgesamt habe ich aber hier viel durch nachfragen gelernt. Das hat den Vorteil, das ich gleich die Aussprache mit beim Lehren dabei habe. Ich habe hier viele verschiedene Techniken kennengelernt, wie man versuchen kann Albanisch zu lernen. Manche versuchen es über das Wortbild und Überschriften lesen in Zeitungen oder können sich Sätze durch einfaches Nachsprechen einprägen. Ich schreibe mir die Sätze und Worte immer auf und zwar so, wie ich sie spreche und dann lerne ich sie. Die größte Überwindung ist für mich immer das anwenden auf der Straße, auch wenn es das ist, wodurch sich die Sprache bei mir festigt. Die Sätze, die ich täglich brauche, die kann ich nun.
War es schwierig soziale Kontakte herzustellen?
Hier im Kosovo ist das ganz einfach. Ich bin auch auf offener Straße einfach angesprochen worden. Für den Anfang war es sehr gut, dass ich meine Projektvorgängerin hier getroffen habe. Sie hat mir viele Leute vorgestellt und über Freunde von Freunden, lernt man schnell viele Leute kennen. Hier in Prishtina kennt man sich einfach und man wird sehr herzlich und neugierig aufgenommen.
Was war deine größte Befürchtung vor Beginn der Reise? Hat sie sich erfüllt?
Vielleicht Heimweh zu bekommen. Ja, an sich lässt sich das vermutlich nicht vermeiden. Gerade am Anfang kam mir ein Jahr sehr lang vor. Jetzt nach zwei Monaten glaube ich, dass ich hier sehr gut angekommen bin und ein Jahr keinesfalls zu lang ist. Ich habe noch lange nicht alles gesehen und erlebe immer noch jeden Tag etwas neues.
Was vermisst du abgesehen von Familie und Freunden am meisten?
Marzipanschokolade.