Fragen zum Freiwilligendienst -
Maja Schulze

Was waren die sinnvollsten Vorkehrungen, die du vor deiner Abreise getroffen hast?
Die aller beste Vorkehrung war meine Abschiedsfete. Noch mal die Chance zu ergreifen jedem „Tschüss“ zusagen und noch mal ganz viel Spass mit Freunden zu haben. Ansonten ist es auch sehr sinnvoll, dass ich mir ein neues Konto angeschafft habe (DKB), damit ich auch im Ausland für's Geldabheben keine Gebühren zahlen muss. Das kann ziemlich teuer werden.

Hast du zuvor einen Sprachkurs besucht oder dir auf anderem Wege Sprachkenntnisse angeeignet? Würdest du es wieder so machen?
Ich habe keinen Sprachkurs besucht, bevor ich los gefahren bin. Ich habe versucht im Internet ein paar Worte oder Phrasen zu finden, wie „guten Tag“ oder „Danke“. Was ich von einem anderen Freiwilligen gelernt habe (dem Mateo aus Jajce) war „ Hoceš li šta piti?“ (= Möchtest du was trinken?), das war mir bisher noch sehr hilfreich es zu verstehen, darauf hin muss immer „Da“ (=ja) gesagt werden. Ansonsten wird man noch gefragt „warum?“ ?. Allerdings hat mir mein Internetrecherche nicht sehr viel weiter geholfen, denn ich konnte gar nichts anwenden oder andere dachten, dass ich wohl die Sprache beherrsche und es folgte ein Schwall von Worten, die man einfach nicht versteht. Allerdings war ich so aufgeregt auf Bosnien und meine Ankunft,dass ich sofort wissen wollte wie gesprochen wird, um die Neugier zu stillen, bringt es was. Ansonsten finde ich es toll, die Sprache hier zu lernen, wo man sie auch jeden Tag spricht. Auch habe jetzt jeden Dienstag Lokalsprachenstunden mit Gordana und lernen Woche für Woche mehr.

War es schwierig soziale Kontakte herzustellen?
Bisher läuft alles problemlos, da ich von Anfang an eine Mitbewohnerin hatte, die sehr aufgeschlossen ist und selbst in einer Organisation volontiert, die viel mit Jugendlichen zu tun hat. So ergibt es sich, dass ich auch die lokalen Volunteere ihrer Organisation in der Freizeit kennengelernt habe. Außerdem arbeiten unsere beiden Organisationen (SVITAC und PRONI) in einem Jugendzentrum, so läuft man sich öfter über den Weg. Außerdem hat sich SVITAC etwas hervorragendes für internationale Volunteere einfallen lassen und zwar stellen sie denen einen Pair-Volunteer zur Seite. In meinem Fall ist das die 14 Jahre junge Saira. Sie spricht so gut englisch, so dass es von der Seite her keinen Kommunikationsschwierigkeiten gibt. Außerdem hilft sie mir bei meinen vorgesehenen und mittlerweile auch sehr gut laufenden Workshops. Das ist sehr hilfreich für die Kommunikation zwischen mir und den Kindern und beim Material einkaufen, um die Verkäuferinnen zu verstehen. Zu dem habe ich auch ihre Familie kennengelernt, die selbst ein paar Jahre in Deutschland gelebt hat, die mich auch gleich die erste Woche zum Essen eingeladen hat. Man trifft einige Menschen die plötzlich Deutsch reden, wenn sie gehört haben das man „njemacke“ (=deutsch) ist. Wenn es im Deutschen nicht klappt, dann bestimmt im Englischen. Und wenn auch das nicht, so wird es tatsächlich mit Händen und Füßen versucht oder es wird nach jemanden gesucht, der für uns übersetzten kann. Wenn alle Stricke reißen, reicht es trotzdem noch für ein Lächeln und beim nächsten Mal wird es wieder versucht. So gehen die Kreise immer weiter. Es sind alle sehr interessiert und offen für neue Leute. Wirklich sehr neugierig. Da soll man erzählen, erzählen, erzählen.

Was war deine größte Befürchtung vor Beginn der Reise? Hat sie sich erfüllt?
Meine größte Angst war der Umstieg von einem Flugzeug zum nächsten in Wien. Genauso hatte ich die Befürchtung nicht die richtigen Busse zu erwischen, so dass ich wohl niemals in Brcko ankäme. Diese Befürchtung hat sich erst einem Monat später bewahrheitet als ich den falschen Bus nach Jajce genommen habe. Aber letzten Endes doch immer am richtigen Ziel angekommen zum Schluss

Was vermisst du abgesehen von Familie und Freunden am meisten?
Zurzeit vermisse ich meine zwei Lieblingsjacken sehr, die ich vergessen habe (warum auch immer), mein Diabolo und ein paar DVDs (aber man kann sich auch hier was ausborgen, es gibt einige Videotheken). Zum Glück bekomme ich Ende November Besuch und mir wird alles gebracht. Ansonsten vermisse ich auch meine gewohnte Umgebung, mein Halle ?. Denn leider gibt es hier kein Theater oder Kino, in das man spontan gehen könnte. Aber zum Weinen ist mir noch nicht, denn es gibt auch hier so viel zu sehen und kennenzulernen. Also lass ich den Kopf nicht hängen oder nehme mir die Zeit groß über die Dinge nachzudenken, die mir fehlen könnten. Spontan fallen mir da wirklich nur die zwei Jacken ein.

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