Stellenausschreibung: Projektkoordinator*in im TEKIEZ

Das TEKİEZ ist als Raum des Erinnerns und der Solidarität aus dem ehemaligen Kiez-Döner entstanden, der an Yom Kippur 5780, dem 9.10.2019 neben der Synagoge Ziel eines rechtsterroristischen antisemitischen und rassistischen Anschlags wurde, bei dem Jana L. und Kevin Schwarze brutal ermordet und viele weitere zum Teil schwer verletzt wurden. Der Projektraum TEKİEZ ist deutschlandweit einzigartig als Erinnerungsraum, der Menschen am Tatort für eine solidarische Gesellschaft zusammenbringt und von Überlebenden antisemitischer und rassistischer Gewalt getragen wird. Seit Beginn der Förderung durch die  Beauftragte der Bundesregierung für Antirassismus im Februar 2023 befindet sich das Projekt in Trägerschaft des Friedenskreis Halle e.V.

Der Friedenskreis Halle e.V.  entstand in Folge der friedlichen Revolution von 1989 aus verschiedenen Bürgerinitiativen. Leitwerte und Hauptthemen unserer Arbeit heute sind: aktive Gewaltfreiheit, konstruktive sowie zivile Konfliktbearbeitung, gelebte Demokratie, transkulturelle Vielfalt und globale Gerechtigkeit.

Für die Fortführung der Projektarbeit im TEKİEZ suchen wir zum 15.07.2024 und zunächst befristet bis 31.12.2025

eine*n Projektkoordinator*in
(25h Teilzeitstelle).

Aufgaben

Die konkrete Ausgestaltung des Projekts kann vielfältig und umfangreich aussehen. Selbstverständlich können nicht alle Aktivitäten in derselben Intensität und Gewichtung umgesetzt werden. Die Struktur der Förderung bietet ein gewisses Maß an Flexibilität, sodass die Umsetzung auch von den persönlichen Kompetenzen der Projetkoordination abhängt. Im Groben gibt es folgende Aufgabenschwerpunkte:
   

  • Verwaltung und Organisation des Erinnerungsraums TEKİEZ,
       
  • Veranstaltungsmanagement und Ehrenamtlichenkoordination,
       
  • enge Zusammenarbeit mit Überlebenden in der Soligruppe 9. Oktober,
       
  • Bildungsarbeit unter Einbezug von Betroffenenperspektiven,
       
  • Koordination der Weiterentwicklung eines Ausstellungs- und Raumkonzepts,
       
  • Vernetzung für ein betroffenenzentriertes Gedenken mit zivilgesellschaftlichen Akteur*innen, Bildungs-Trägern, Stadtverwaltung und Landespolitiker*innen,
       
  • Finanzverwaltung, Antragswesen und Abrechnung von Bundesmitteln,
       
  • Öffentlichkeitsarbeit, insbesondere Bearbeitung von Presseanfragen.


Voraussetzungen

  • Abgeschlossenes Hochschulstudium oder vergleichbare Qualifikation im Bereich  Sozialwissenschaften, Psychologie, Soziale Arbeit oder Pädagogik,
       
  • Fundierte Kenntnisse zu Antisemitismus, Rassismus und weiteren Dimensionen rechter Gewalt,
       
  • Erfahrungen und Kompetenzen in Bildungs- und/oder Bündnisarbeit gegen Antisemitismus und Rassismus sowie  allgemein in der Zusammenarbeit mit zivilgesellschaftlichen Akteur*innen und/oder politischen Amtsträger*innen,
       
  • Erfahrungen und Kompetenzen in betroffenen-orientierter, traumasensibler Arbeit,
       
  • Kompetenzen in Fördermittelakquise, -verwaltung, Antrags- und Berichtswesen,
       
  • Identifikation mit den Zielen des Projekts, insbesondere mit betroffenen-zentriertem Erinnern und Gedenken,
       
  • Offenheit für die Themen und Ziele sowie das zivilgesellschaftliche Engagement des Friedenskreises,
       
  • Kenntnisse der englischen, russischen und/oder türkischen Sprachen hilfreich.

Wir bieten

  • eine verantwortungsvolle Tätigkeit in einem besonderen Projekt,
       
  • motiviertes Team von Ehrenamtlichen,
       
  • Anbindung an einen etablierten, dynamischen Verein mit ideeller Orientierung,
      
  • flexible Arbeitszeitgestaltung, teilweise remote möglich,
       
  • Supervision und Weiterbildungsmöglichkeiten,
       
  • 30 Tage Urlaub pro Jahr (bei einer 5-Tage-Woche),
       
  • Vergütung nach TvöD Bund.


Wir streben mehr Diversität in unserem Team an. Deshalb ermutigen wir Menschen mit
unterschiedlichen persönlichen Hintergründen und Erfahrungen, sich bei uns zu bewerben. Wir freuen uns beispielsweise über Bewerbungen von Juden*Jüdinnen, People of Color, Menschen mit Migrationsgeschichte, Schwarzen Menschen, Rom*nja und Sinti*zze, Muslim*innen, be_hinderten und/oder queeren Menschen. Vor dem Arbeitsort TEKİEZ liegt eine Stufe. Die Toiletten sind nur über eine Treppe zugänglich, die nächsten öffentlichen barrierefreien Toiletten sind 300m entfernt.

Bewerbung

Bitte senden Sie Ihre Bewerbung (Motivationsschreiben und Lebenslauf) zusammen-gefügt in einem PDF-Dokument bis 05.06.2024 an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!.  
Bitte beziehen Sie sich in den Bewerbungsunterlagen konkret auf die beschriebenen Aufgaben und Voraussetzungen und beschreiben Sie gern Ihre möglichen persönlichen Schwerpunkte.

Teilen Sie uns auch gern die Pronomen und Namen mit, mit denen wir Sie im Bewerbungsverfahren ansprechen sollen.

Melden Sie sich bei Fragen oder Unsicherheiten ausdrücklich gern bei uns.

Fragen zum Bewerbungsverfahren bitte an Karola Kunkel unter Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!.
Fragen zum Projekt bitte an Alma Roggenbuck unter Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!.

Nach Sichtung der eingegangenen Bewerbungen werden wir eine Vorauswahl treffen. Für diese Personen sind jeweils zwei Kennenlerntermin geplant: ein online Termin voraussichtlich am 13.06.2024 sowie ein Termin direkt im Tekiez voraussichtlich am 17. oder 18.06.2024.


Karola Kunkel
Mitglied des Vorstands
Koordination Personal, Finanzen, Verein

Friedenskreis Halle e.V.
Große Klausstr. 11
06108 Halle/Saale
Tel.: 0345-279807-10