Liebe Leserinnen, liebe Leser,

Der Juni ist Pride-Month: Die LGBTIQAA+-Bewegung mobilisiert in der Tradition der Stone-Wall Riots zu Protesten für Sichtbarkeit, Gleichberechtigung und gegen Gewalt.

Vielleicht fragt ihr euch: „Was hat der Pride-Month mit Friedensarbeit zu tun?“ Aus meiner Sicht mindestens zwei Aspekte:

Frieden ist erstens mehr als die Abwesenheit von Krieg. Ein positiver Friedensbegriff ist als Prozess zu verstehen, in dem Gewalt – direkt, strukturell und kulturell – abnimmt. Um uns auf diesen Weg zu begeben, liegt es in unserer Verantwortung, die Lebenswirklichkeiten von strukturell benachteiligten Gruppen in den Blick zu nehmen. Ihre Ausgrenzungserfahrungen sind laut und deutlich als Gewalt zu benennen und wir müssen gemeinsam am Überkommen dieser Zustände mitwirken. Mehr Informationen rund um feministischer intersektionale Friedensarbeit findet ihr bei der Friedensbertha.

Zweitens findet aktuell ein kultureller und politischer backlash – auf deutsch verharmlosend „Gegenreaktion“ – aus bürgerlichen bis rechtsradikalen Kreisen statt: Gegen die hart erkämpften Rechte von Frauen*, gegen von Rassismus betroffenen Menschen und eben auch gegen die LGBTIQAA+ Community. Im Netz ergießt sich in diesem Jahr unter #stolzmonat  Hass. Er übersetzt sich im offline-Leben in Gewalt. Im letzten Jahr wurde auf dem CSD in Münster Malte C. ermordet. Im selben Jahr war die Polizei in Halle nicht willens, eine Blockade des CSD durch den Neonazi Sven Liebich aufzulösen. Die CSD in Kleinstädten und in ländlichen Gebieten Sachsen-Anhalts und Sachsens sind von schwerwiegenden Anfeindungen betroffen. Am 18. Juni diesen Jahres konnten Anschlagspläne auf die Pride-Parade in Wien vereitelt werden.

Halten wir es wie Audre Lorde: So lange Menschen unterdrückt werden „selbst wenn [ihre] Fesseln sich von meinen unterscheiden […] seid auch ihr nicht frei.“ (Lorde 2021: Sister Outsider, S.26).

 

Nur gemeinsam und vereint können wir uns kultureller und struktureller Gewalt von rechts wirksam entgegenstellen! Das ist Friedensarbeit!

Mein persönliches Pride-Hymne dieses Jahres ist das Lied „Nebenwiderspruch“ der gleichnamigen Hallenser Kombo. Zu hören hier:

Am 9. September findet der CSD in Halle statt. Zeigt euch solidarisch, seid dabei! Feiert, aber vergesst nicht, dass ihr euch auf einem Protest befindet.

 

Euer Krischan

vom Projekt Kommunales Konfliktmanagement

 

 

- Newsletter des Friedenskreis ab Juli über neues System versendet

 

 

- Friedenskreis Geschäftsstelle 

 

 Internationale Zusammenarbeit

 

- Interviewreihe über die Gedanken der Jugendlichen in Bosnien-Herzegowina

 

- Bericht von der Veranstaltung zur Migrationspolitik vom 12. Mai 2023

 Verein/Geschäftsstelle

 

 

 

Wie bereits berichtet, versenden wir ab Juli 2023 unseren Newsletter über ein anderes System. Dazu haben wir unsere EmpfängerInnen- Datenbank in dieses System eingebunden.

Dabei kann es passiert sein, dass einzelne Mailadressen irrtümlich oder falsch erfasst worden sind.

Wenn das so ist, bitten wir um Entschuldigung.

Bitte teilen Sie/ teilt uns das mit, damit wir unseren Fehler richtig stellen können.

Wer den Newsletter abmelden möchte, schreibt bitte an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!.

 

 

 

Wir bitten euch in diesem Monat um allgemeine Unterstützung für den Friedenskreis!

Da nahezu alle unsere Fördermittel projektgebunden sind, haben wir dauerhaft Schwierigkeiten, übergreifende Ausgaben für den laufenden Betrieb unserer Geschäftsstelle zu decken. Das betrifft unsere allgemeine Verwaltung, Management, Räume, Technik und Öffentlichkeitsarbeit.

Zuletzt wurde das sehr deutlich angesichts eines hohen Defizits im Jahr 2022. Eine Zusammenfassung unseres finanziellen Jahresabschlusses, der im Rahmen der Mitgliederversammlung am 03.06.2023 vorgestellt wurde, findet ihr auf unserer Website.

 

Wir müssen und wollen den Anteil unserer frei verfügbaren Mittel deutlich erhöhen und werden deshalb ein entsprechendes Fundraising-Konzept entwickeln.

Wer uns dabei unterstützen möchte, kann dies am allerbesten mit einer Spende, Dauerspende oder Fördermitgliedschaft tun, z.B. über unser Spendenformular.

Vielen Dank!

 

 

 

 

 

 

 

Unsere ehemalige Freiwillige, Rike Stollenwerk (Jahrgang 2021-22), hat ihm Rahmen ihres Freiwilligendienstes bei Svitac Firefly Bosnia eine Interviewreihe (https://www.youtube.com/channel/UCtjy3RMMPAr12ukV7xtwo0g)

gestaltet.

Sie wollte mehr über die Gedanken der Jugendlichen in Bosnien-Herzegowina erfahren und lernen, zu filmen und Videos zu schneiden. Freunde und Bekannte aus Deutschland haben diese Videos schon gesehen und haben etwas mehr über Brčko gelernt, „das ist schon super“, sagt sie. Zusätzlich hat die News-Website Balkan-insight einen Artikel darüber veröffentlicht, was für sie einen großen Erfolg darstellt.

 

Vom 12. Juni bis zum 22. Juni veranstaltete der Friedenskreis eine Jugendbegegnung "Raising young voices - the responsibility of creating a new future". Im Rahmen des Projekts erzählten junge Frauen aus der Ukraine und solche, die derzeit in Deutschland unter Schutz stehen, ihre Geschichten von Vertreibung, alltäglichen Kämpfen und Ergebnissen, sozialem Aktivismus und ihrer Rolle in der Zeit des Krieges. Mit Hilfe von Trainer*innen lernten die Teilnehmerinnen etwas über Konfliktdekonstruktion und -management, gewaltfreie Kommunikation und übten, wie sie diese in realen Situationen anwenden können, insbesondere im Zusammenhang mit den sensiblen Themen.

Mit Hilfe von Kunstschüler*innen der Burg-Schule verarbeiteten die Teilnehmerinnen ihre Erfahrungen in Bildern mit den dazugehörigen Geschichten. Diese Werke wurden in der Ausstellung in der Galaxie Neue Künste 20.06 gezeigt, wo die Besucher*innen und die Teilnehmerinnen die Möglichkeit hatten, miteinander in Kontakt zu treten und Fragen über das Leben in der Ukraine und in Deutschland, Krieg und Frieden, Vergangenheit und Zukunft aus der persönlichen Perspektive von Deutschen und Ukrainern zu stellen und zu beantworten. Wir bedanken uns bei allen, die diesen Dialog möglich gemacht haben und sich weiterhin aktiv engagieren!

Das Projekt wird seine Fortsetzung finden in Form von kleinen persönlichen Initiativen, die von den Teilnehmerinnen geplant werden, einer Folgekooperation zwischen dem Friedenskreis Halle und DC Pangeya Ultima zum Thema Friedensförderung und wiederholten Ausstellungen von Bildern mit echten Geschichten dahinter.

 

 

 

 

Vor einigen Tagen haben sich die EU-Staaten darauf geeinigt, das Asylrecht frontal anzugreifen. Wenn ihre Pläne umgesetzt werden, werden Menschen auf der Flucht als erstes an den EU-Außengrenzen eingesperrt, wenn sie einen Asylantrag stellen wollen. Klingt verrückt, ist aber die Idee. Viele Menschen haben dann außerdem kaum noch Chancen auf eine genaue Überprüfung ihrer Anträge.

Am Montag, den 12.05. haben wir diese Entwicklungen mit drei Expert*innen diskutiert. Mariya Kargar, Boniface Mabanza und Laura Lambert haben uns erklärt, warum eine "Steuerung" von Migration, wie sie sich die Bundesregierung und die EU vorstellen, so nicht funktionieren wird. Und wichtiger noch: Warum sie nicht unserer Verantwortung in dieser ungleichen Welt gerecht wird.

 

 

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Vielen Dank an Dich, Inger, dass Du uns in den letzten beiden Jahren so gut unterstützt hast und den Freiwilligen während, bzw. nach der Corona-Zeit eine gute Orientierung geben konntest.

Für künftige Aufgaben und Herausforderungen wünschen wir Dir Freude, Energie und Kreativität und hoffen, Du bleibst dem Friedenskreis auch künftig verbunden.

Alles Liebe, Inger.

 

 

Oleksandra (Sasha) Honcharuk, Projektkoordinatorin bei unserer ukrainischen Partnerorganisation Pangeya Ultima, nimmt seit 01.Juni 2023 am Fellowship „CrossCulture Programm“ des ifa - Institut für Auslandsbeziehungen teil und ist in diesem Rahmen für drei Monate Gast-Mitarbeiterin bei uns.

Wir freuen uns auf einen guten Austausch, der endlich nicht nur online, sondern in persona in unseren Büroräumen des Reformhauses stattfinden kann.

Willkommen, Sasha.

 

 

Impressum und Kontakt:

 

Friedenskreis Halle e.V.

Große Klausstr. 11

06108 Halle

Tel.: 0345/279 807-10

 

Es gelten das Impressum und die Datenschutzerklärung des Friedenskreis Halle e.V.

 

Bei Anmerkungen zum aktuellen Newsletter oder Abmeldung des Newsletters, schreiben Sie einfach eine kurze E-Mail an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!.