Pressemitteilung der AGDF, 25. November 2020
Trotz deutscher Corona-Probleme nicht Situation in anderen Ländern übersehen
Die Aktionsgemeinschaft Dienst für den Frieden (AGDF) hat davor gewarnt, angesichts der Vielzahl der Probleme in Deutschland aufgrund der Corona-Pandemie gleichzeitig die schwierige Situation vieler Menschen in anderen Ländern zu übersehen. „Natürlich ist es richtig, die Schwierigkeiten, die das Covid19- Virus in Deutschland verursacht, zu beachten. Doch es ist auch dringend Zeit, die Perspektive zu erweitern für die Nöte der Menschen in anderen Teilen der Welt, trotz aller Einschränkungen, mit denen wir selber hier leben müssen“, betont Jan Gildemeister, der AGDF-Geschäftsführer.
Es sei gut und wichtig, dass es auch in Pandemiezeiten viele Zeichen von Solidarität mit Älteren und Vorerkrankten, mit Alleinlebenden und Künstlern gebe, unterstreicht der AGDF-Geschäftsführer. Doch leider ende hier bereits bei vielen Menschen die Wahrnehmung, fügt er bedauernd hinzu. „Wer blickt noch in die Ägäis auf die Not von Geflüchteten? Wie sieht es in Indien, in Bangladesch oder in Kriegs- und Konfliktgebieten wie dem Jemen oder Libyen aus?“, fragt Jan Gildemeister. Hier verstärke die Pandemie die soziale Not der Menschen, aber auch die kriegerische Gewalt, mahnt er.
Die Vereinten Nationen gingen von mehr als 2,7 Millionen Migrantinnen und Migranten aus, die aufgrund von Corona-Beschränkungen in fremden Ländern festsitzen würden, erläutert der AGDF-Geschäftsführer. Abschottungen und Strategien gegen die weitere Ausbreitung der Pandemie würden die Rückkehr dieser Menschen in ihre Heimatländer verhindern. Und in vielen Kriegsgebieten wären viele Menschen an dem Virus gestorben, weil eine zerstörte Infrastruktur, Kämpfe oder eine fehlende medizinische Versorgung eine Hilfe unmöglich gemacht habe. „Hier ist es dringend erforderlich, dass wir nicht nur auf unser Land schauen, sondern die Probleme und Nöte, die viele Menschen in anderen Ländern haben, nicht aus dem Blick verlieren“, betont Jan Gildemeister.