Pilotprojekt: Intensivkurs Deutsch für Pflegende mit Migrationserfahrungen

Angehende und berufserfahrene Pflegekräfte mit Migrationshintergrund sind angesichts einer chronischen Personalknappheit gefragte Mitarbeitende in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen. Die deutsche Sprache auch im pflegefachlichen Umfeld zu beherrschen, ist dabei ein Erfolgsfaktor. An der Christlichen Akademie hat zu Beginn dieses Jahres ein Pilotprojekt stattgefunden, das sich an Auszubildende und Berufserfahrene in der Pflege richtet, bei denen Deutsch nicht die Muttersprache ist.

Auf Initiative von "Teilhabe für (H)alle", ein Projekt des Friedenkreis Halle e.V., wurde ein Sprachkurs als Pilotprojekt an der Christlichen Akademie für Gesundheits- und Pflegeberufe ins Leben gerufen. Als Dozentin konnte Berit Scheler, Lehrerin für Deutsch als Fremdsprache und seit rund 10 Jahren im Bereich Studienbegleitung an der Universität Leipzig tätig, gewonnen werden. Die Finanzierung wurde durch die Stadt Halle (Saale) gesichert. Das Pilotprojekt mit vier Teilnehmenden aus verschiedenen Lehrjahren umfasste zwei Wochen Vollzeitunterricht in den Räumlichkeiten der CAGP.


Kurs- und Trainingsthemen waren zum Beispiel Lern- und Lesestrategien, Sprechsituationen aus dem Alltag im Krankenhaus oder in der Pflegeeinrichtung oder Rollenspiele zu bestimmten Pflegesituationen. „Trotz eines bereits recht guten Sprachniveaus der Teilnehmenden haben wir mit der Schwerpunktsetzung auf eine flexible Ausdrucksweise im beruflichen Umfeld eine sinnvolle Erweiterung der sprachlichen Fähigkeiten erzielen können“, berichtet Dozentin Scheler. Das Feedback habe das Ziel des Kurses, den Teilnehmenden zu mehr Sprachkompetenz im beruflichen Umfeld zu verhelfen, bestätigt. Allerdings fehle es an der Regelmäßigkeit und einer dauerhaft etablierten Kursreihe, um mehr Interessierte ansprechen und das Sprachniveau halten sowie ausbauen zu können.

Axinia Schwätzer, Geschäftsführerin der CAGP, griff diesen Hinweis im Anschluss an das Pilotprojekt auf: „Das erfolgreiche Kursangebot hat uns gezeigt, dass eine kontinuierliche Sprachförderung für angehende und berufserfahrene Pflegende mit Migrationshintergrund einen echten Mehrwert darstellen kann. Daher würden wir uns wünschen, dass im Sinne einer optimalen Kommunikation mit Patienten und im Kollegenkreis auch künftig über öffentliche Mittel für ein sinnvolles Angebot wie dieses nachgedacht wird. Die Christliche Akademie ist hier gerne Partner.“

Eine Fortsetzung ist für August 2022 geplant. Der Friedenskreis Halle e.V. ist auch hier wieder Kooperationspartner.