Friedensbildung und internationale Freiwilligendienste

 

Tägliche Berichte von Kriegen und gewaltsamen Konflikten erzeugen eine scheinbare Ohnmacht, selbst nichts dagegen machen zu können. Dies führt nicht selten auch zum verstärkten Ruf nach bewaffneten Interventionen. Die Bildungsarbeit der Bundeswehr durch ihre Jugendoffiziere verstärkt dieses Bild weiter und ist eng mit der Werbung für den Wehrdienst verknüpft. Weniger bekannt sind hingegen die zivilen Mittel, die wir in Deutschland haben, um uns gegen globale Gewalteskalationen zu engagieren. Eine differenzierte Friedenspädagogik kann diesem Ungleichgewicht entgegenwirken, indem sie konkrete, gewaltfreie Handlungsalternativen aufzeigt, ist aber notorisch unterfinanziert.

 

Frage: Sind Sie bereit, sich für einen Ausbau der Friedenspädagogik, die von zivilgesellschaftlichen Trägern an Schulen, Jugendeinrichtungen und in der Erwachsenenbildung durchgeführt wird, einzusetzen und diese strukturell sowie finanziell zu fördern?

 


 

 

Martin Bauersfeld (parteilos)

Der Unterricht an Schulen wird grundsätzlich von angestellten und beamteten Lehrern durchgeführt. Die finanziellen Mittel sind überall knapp. Die Versorgung der Schulen mit ausreichendem Lehrpersonal ist erst einmal sicherzustellen.

 

 


 

 

Dr. Karamba Diaby (SPD)

Neben der interkulturellen Bildung ist auch Friedenspädagogik von zentraler Bedeutung, wenn es darum geht, junge Menschen und Erwachsene für ein friedvolles und interkulturelles Miteinander zu wappnen. Beides sollte Hand in Hand umgesetzt werden. Frieden und Menschenrechte sind globale und öffentliche Güter, die wir von Generation zu Generation weitergeben müssen. Deshalb ist die Friedenspädagogik wichtig und sollte von Beginn an in der Bildungsarbeit Berücksichtigung finden. Das sollte sich dann auch in den finanziellen Voraussetzungen wiederspiegeln.

 

 


 

 

Sebastian Kranich (Bündnis 90 / DIE GRÜNEN)

Ja!

 


 

Frank Oettler (MLPD)

Die Bundeswehr ist eine imperialistische Armee, die weltweit in Kriegen zur Ausbeutung und Unterdrückung der Volksmassen eingesetzt wird. Dieser Armee keinen Mann und erst Recht nicht unsere Kinder. Darum bin ich für die Forderung: Jugendoffiziere der Bundeswehr - raus aus Schulen und Universitäten! Gegen jegliche Werbung, auch an den Arbeitsämtern und -Agenturen für dieses reaktionäre Militär. Ich bin dafür, eine Friedenspädagogik zu fördern, die aufklärt, dass Kriege Klassencharakter haben, dass sie die Fortsetzung der Politik mit gewaltsamen Mitteln sind, dass sie erst völlig verschwinden werden, wenn die Menschheit weltweit den Kapitalismus besiegt hat und dass es gerechte Kriege, wie den Befreiungskrieg im syrischen Teil Kurdistans, wo sich die Bevölkerung bereits am 19. Juli 2012 erhoben hat, um ihre Geschicke in die eigenen Hände zu nehmen und ungerechte Kriege, wie die imperialistischen Raubkriege gegen Afghanistan und dem Irak, an denen auch die BRD beteiligt ist, gibt.

 


 

Stephan Schurig (Piratenpartei)

Ich unterstütze ihre Forderung im vollen Umfang und finde ihr Engagement nachahmenswert. Gewalt und Militäreinsätze werden durch die Regierung als alternativlos dargestellt. Eine breite politische und vor allem gesellschaftliche Gegenbewegung ist erforderlich und der Ausbau der Friedenspädagogik könnte frühzeitig dazu beitragen ein Problembewusstsein zu schaffen.

 


 

Dr. Petra Sitte (DIE LINKE)

Friedenserziehung muss Teil des Schulunterrichts werden. Insbesondere in den Fächern Politik und Gesellschaftskunde können Prinzipien der gewaltfreien Konfliktlösung in den internationalen Beziehungen ausführlich diskutiert werden, zusammen mit einer umfassenden Analyse der materiellen Ursachen von Konflikten und Kriegen insbesondere im globalen Süden.

 

 

 

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