Vorträge und Abendveranstaltungen 2012

Aktueller Themenschwerpunkt der Veranstaltungsreihe:
Menschenrechte & Frauenrechte

 

Seit der UN-Menschenrechtserklärung von 1948 gibt es zwar einen weitgehenden Konsens darüber, welche Rechte Menschen zugestanden werden müssen, die Realität sieht aber oft sehr anders aus. Freie Meinungsäußerung, das Recht auf körperliche Unversehrtheit, Schutz vor Diskriminierung und Folter, Bewegungsfreiheit, Nahrung, ärztliche Versorgung und Bildung sind nur einige Rechte, die oft ungenügend gesichert oder massiv verletzt werden.

Frauen sind besonders oft Opfer von Menschenrechtsverletzungen. In vielen Gebieten der Welt leben Frauen in patriarchalen Familien- und Clanstrukturen.
Sie haben oft ungenügenden Zugang zu Bildung, Nahrung, Wasser und anderen Ressourcen. Rund 70 Prozent der Ärmsten der Welt sind Frauen. Obwohl sie circa 66 Prozent der Arbeit erledigen und die Hälfte aller Lebensmittel produzieren, gehört ihnen jedoch nur ein Prozent des globalen Vermögens. Zwei Drittel aller Analphabeten weltweit sind weiblich.
Oft haben der geringe Bildungsstand, fehlende (sexuelle) Mitbestimmung bei der Familienplanung sowie massive Arbeitsüberlastung zur Folge, dass viele Frauen ihre Rechte nicht kennen.
In solchen Kontexten setzt Menschenrechtsund Frauenrechtsarbeit an, mit dem Ziel, Menschen (Frauen und Männer) mit ihren Rechten bekannt zu machen, für die Rechte anderer zu sensibilisieren und dafür einzustehen.

Im Themenschwerpunkt „Menschenrechte & Frauenrechte“ wollen wir anhand von Vorträgen die Situation der indigenen Bevölkerung Mexikos (insbesondere in Chiapas) und der Roma in Deutschland näher beleuchten. Zwei weitere Vorträge beschäftigen sich mit der Frauenrechtsarbeit in Afghanistan und der Arbeit zur Minderung sexueller Gewalt im Kongo.
Die eingeladenen Referent_innen haben durch persönliches Engagement oder ihre Arbeit als Friedensfachkraft langjährige landesspezifische Kenntnisse und Erfahrungen.

Sie werden Einblicke in die Konflikthintergründe und spezifischen Kontexte geben und von den Chancen und Herausforderungen der Menschenrechts- bzw. Frauenrechtsarbeit vor Ort berichten.

 

18.04.2012

Menschenrechtsbeobachter_ innen im Einsatz
Internationale Menschenrechtsarbeit in Chiapas, Mexiko

um 19.30 Uhr in der St. Georgen-Kirche, Glauchaer Str. 77, 06108 Halle (Saale)

Nachdem es der „Nationalen Zapatistischen Befreiungsarmee“ (EZLN) 1994 nicht gelungen war, die von ihnen geforderte Umsetzung sozialer, kultureller und ökologischer Menschenrechte im mexikanischen Bundesstaat Chiapas mit einem gewaltsamen Aufstand zu erzwingen, mobilisierten die Zapatistas zu ihrer Unterstützung die mexikanische und internationale Zivilgesellschaft, welches in einem schwelenden innerstaatlichen, teils gewaltsamen, Konflikt zwischen der mexikanischen Regierung, regierungstreuen paramilitärischen Gruppen und der EZLN mündete.

Die Anwesenheit internationaler Menschenrechtsbeobachter_ innen kann in solchen Konflikten eine schützende Funktion für die Zivilbevölkerung haben. Diese Arbeit folgt den Prinzipien der Nichteinmischung und Unparteilichkeit und nutzt Methoden der zivilen gewaltfreien Konfliktbearbeitung.

 

 

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14.05.2012

Frauen in Afghanistan
Frauenrechte sind Menschenrechte

um 19.30 Uhr in der „Goldene Rose“; Rannische Straße 19, 06108 Halle (Saale)

 

Die afghanische Regierung und die internationale Gemeinschaft haben sich nach der Intervention zur Entmachtung des Taliban-Regimes im Jahr 2001 zur Förderung der Frauenrechte verpflichtet.
Bis heute sind afghanische Frauen jedoch immer noch weitgehend vom politischen Willensbildungsprozess und öffentlichen Strukturen ausgeschlossen. Die meisten Frauen leben in Armut, haben keinen Zugang
zum Gesundheitssystem, Bildung und Recht und erleben systematische Diskriminierung und Gewalt innerhalb und außerhalb ihrer Familien und Gemeinschaften.
Erzwungene Eheschließungen, die Verheiratung minderjähriger Mädchen, Vergewaltigung und Zwangsprostitution sind an der Tagesordnung. Letztlich kann jedoch nur das Engagement afghanischer Frauen und Männer selbst das Frauenbild in der Gesellschaft nachhaltig verändern.

 

 

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18.06.2012

„Antiziganismus ist Alltag…“
Zur gegenwärtigen Situation von Roma

um 19.30 Uhr in der „Goldene Rose“; Rannische Straße 19, 06108 Halle (Saale)

 

Roma sind EU-Bürger_innen. Dennoch sind sie von einer starken strukturellen Diskriminierung betroffen und werden oft nicht als gleichberechtigte Mitbürger_innen akzeptiert. Vorurteile und Stereotype sind weit verbreitet und werden in den Medien, in Politik und Gesellschaft nur selten kritisiert und in Frage gestellt. Die Stigmatisierung von Roma und Antiziganismus sind einige der wichtigsten Ursachen der sozialen Ausgrenzung.

 

 

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17.07.2012

Kein Land für Frauen?
Sexuelle Gewalt im Kongo

um 19.30 Uhr in der „Goldene Rose“; Rannische Straße 19, 06108 Halle (Saale)

Sexuelle Gewalt und Diskriminierung sind keineswegs rein afrikanische, sondern weltweite Probleme. Dennoch hat die Demokratische Republik Kongo den Ruf, „der schlimmste Ort für Frauen“ zu sein.
In Gleichstellungsrankings steht das Land meist am Ende der Liste.

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20.11.2012

"Auf der Suche nach der Wahrheit"

um 19.00 Uhr in der Gertraudenkapelle,An der Marienkirche 1,  Halle/ Saale

Der Israelisch-Palästinensische Konflikt ist einer der am längsten schwelenden Konflikte des 20. und 21. Jahrhunderts und als solcher zentraler Gegenstand massenmedialer Berichterstattung.
Felix Koltermann, Diplom-Fotodesigner und Friedensforscher, beschäftigt sich in seinem Vortrag mit der Funktion der Fotografien in diesem Konflikt. Anhand von Fotobeispielen unterzieht er das journalistische System einer kritischen Reflexion.

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29.11.2012

"Mit Kunst und kreativen Methoden für den Frieden aktiv!"

um 19.00 Uhr in der Freiwilligenagentur, Leipziger Str. 37 (Hintereingang), Halle/ Saale

Seit mehreren Jahren ist Kerstin Kastenholz, Geographin und Mediatorin, regelmäßig in Peru und Kambodscha im Bereich Konfliktbewältigung und politische Friedensarbeit engagiert.
Beispiele ihrer konkreten, kreativen Friedensarbeit stellt Kerstin Kastenholz anschaulich vor

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08.12.2012

Gesprächsforum Israel

um 10- 12 Uhr im Hörsaal der Theologischen Fakultät – Franckepl. 1, Haus 30

Inbal Lori und ihr Mitstreiter stellen sich im Gesprächsforum allen Fragen zum oft so schwierigen Alltag in Israel. Diskutiert wird die Frage von Kunst und Kultur in einer von Konflikten gekennzeichneten Region. Was kann speziell auch ihr Ansatz des Improvisationstheaters für eine gewaltfreie und sichere Zukunft der israelischen Gesellschaft leisten?

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