Pressemitteilung

Radsportler*innen für atomwaffenfreie Welt haben Station in Halle gemacht

 

Um auf die Notwendigkeit eines weltweiten Atomwaffenverbots hinzuweisen, waren die „Pacemakers – Radsportler*innen für Frieden“ von Donnerstag bis Samstag auf ihrer Reformationstour unterwegs. Auf dem Weg vom badischen Bretten nach Wittenberg machten die etwa 30 Radsportler*innen am Freitag Abend Stopp in Halle. Begrüßt wurden sie vom Vorsitzenden des halleschen Stadtrates, Hendrik Lange, und Aktiven des Friedenskreis Halle.

Es gehe um eine friedliche und gerechte Welt ohne Atomwaffen, so Roland Blach, Koordinator der Pacemakers. Der Stadtratsvorsitzende Hendrik Lange (Die Linke) wies darauf hin, dass Halle bereits Mitglied im globalen Netzwerk „Mayors for Peace“ (Bürgermeister*innen für den Frieden) ist. Er bedankte sich bei den Pacemakers und dem Friedenskreis Halle für das Engagement. Lange betonte, die Aktion sei ein guter Anlass, die Mitarbeit der Stadt im Netzwerk zu überprüfen und vielleicht zu verstärken. „Möge aus Halle die Botschaft für eine Welt ohne Massenvernichtungswaffen laut und deutlich erklingen“, so Lange weiter.

Hintergrund der Tour ist die momentane UN-Verhandlungsrunde für ein Atomwaffenverbot in New York. Seit 15. Juni und bis 7. Juli treffen sich die VertreterInnen von rund 130 Staaten und werden nach jetzigem Stand der Verhandlungen voraussichtlich ein Abkommen zur Ächtung dieser Massenvernichtungswaffen beschließen. „Ein Verbot von Atomwaffen ist in greifbarer Nähe, nachdem am 22. Mai der Entwurf für ein Vertragstext vorgelegt wurde. Ein großer Erfolg unseres jahrelangen Kampfes – ein Beleg für das ausdauernde, beharrliche Engagement der Zivilgesellschaft – weltweit!“, ist sich Roland Blach sicher. „Diesen langen Atem dokumentierten die Radfahrer auf ihrer Tour durch die 5 Bundesländer – Baden-Württemberg, Bayern, Hessen, Thüringen und Sachsen-Anhalt. Als Botschafter für atomare Abrüstung.“ Vielerorts wurden sie unterstützt von Landtagsfraktionen, Oberbürgermeister-Büros, Friedensorganisationen, Weltläden und Parteien. Bretten und Wittenberg als Start- und Zielort sind Partnerstädte und eng historisch mit der Reformation verbunden. Beide Städte seien sehr engagiert für Frieden und seit Jahren Partner der Pacemakers.

Die Bundesregierung nimmt trotz vielfältiger Forderungen von Nichtregierungsorganisationen oder dem Evangelischen Kirchentag nicht an den UN-Gesprächen teil. Diesen Zustand bezeichnet der Friedenskreis Halle als skandalös und fordert die Bundesregierung auf, sich engagiert an für eine Ächtung von Atomwaffen einzusetzen. Die Tour der Pacemakers will auf die historischen Verhandlungen und die bislang ablehnende Haltung aufmerksam machen. „Offiziell gibt sich die Bundesregierung immer als Verfechterin einer atomwaffenfreien Welt. Daran muss sie sich auch messen lassen. 93 Prozent der Deutschen sind für ein völkerrechtliches Atomwaffenverbot, wie eine Forsa-Umfrage im Auftrag der Ärzteorganisation IPPNW ergeben hat“, so Blach. Die Bundesregierung solle sich zudem für den Abzug der restlichen Atomwaffen aus Deutschland einsetzen.

Die Atomwaffenstaaten geben derzeit Milliarden für die Modernisierung der Waffen aus. Um auf die damit verbundene Gefahr hinzuweisen steht die sogenannte „Doomsday clock“ seit Januar auf zweieinhalb Minuten vor Zwölf – und damit weiter als in den 80er Jahren.

 

 

 


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